Dorffest 3

Ökumenischer Gottesdienst am Sonntag den 2. September im Festzelt.

In Christus ist alles zusammengefasst, was Menschen jemals über Gott wissen können. (Kolosserbrief 2,3)

Diese Seite wurde am 4.9.2001 erstellt.

Der Musikverein unter Leitung von K. Tragfeit mit der Deutschen Messe von F. Schubert

 

Der Kirchenchor unter der Leitung von R. Aschauer

 

Pfarrer Dr. Gerhard Gansterer und Pfarrer Mag. Pal Fonyad am Beginn des Gottesdienstes

 

Bürgermeister Wimmer und Altbürgermeister singen kräftig mit

 

Viele Laaber kamen um diese hl. Messe zu feiern

 

Otto Rasch bei der Lesung

 

War es der erste ökumenische Gottesdienst in Laab?

 

Pfarrer Pal Fonyad bei seiner Predigt

 

Die Predigt von Pfarrer Pal Fonyad.

Mag. Pál Fónyad, evangelischer Pfarrer aus Perchtoldsdorf

Predigt über Johannesevangelium  4,5-14

am Sonntag, 2. September 2001 um 9.00 Uhr

anlässlich des Dorffestes in Laab im Walde, Festzelt

Thema: Der Brunnen als Ort der Begegnung mit Gott und Mensch

Predigttext: Joh 4,5-14

5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab.

6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde.

7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!

8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen.

9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. -

10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und der gäbe dir lebendiges Wasser.

11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du dann lebendiges Wasser?

12 Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh.

13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten;

14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

 Predigt

Thema: Der Brunnen als Ort der Begegnung mit Gott und Mensch

 Liebe Schwestern und Brüder!

 Es freut mich, dass ich an Ihrem Dorffest nicht nur teilnehmen kann, sondern diesen ökumenischen Gottesdienst mit Ihnen zusammen feiere. Ich danke auch für die Einladung dazu.

 Ein Fest - noch dazu ein Dorffest - bedeutet, dass viele Menschen, jung und alt, zusammenkommen, weil sie eingeladen wurde, weil sie miteinander feiern, reden, essen und trinken wollen. Es kommen Menschen zusammen, die in diesem Ort wohnen und leben. Einige seit ihrer Geburt, denn ihre Familien sind hier verwurzelt; andere wieder haben diesen Ort als ihren Wohnort erwählt, weil es ihnen hier gefällt. Vielleicht sind auch Gäste aus anderen Orten da, die von anderen eingeladen oder mitgenommen wurden, um den Tag hier zu verbringen. Jedenfalls treffen Menschen mit ganz unterschiedlichen Motivationen und Vorstellungen vom Zusammenleben einander.

 Das ist gut so. Es belebt die Begegnung! Ich wünsche, dass wir heute hier viele bereichernde Begegnungen erleben, die unterschiedliche Menschen zusammenführen, sie zu Gesprächspartnern werden lassen.

 Allerdings gibt es auch Begegnungen, bei denen wir denken (vielleicht auch sagen): "Das war die erste und die letzte Begegnung mit diesem Menschen; mehr wünsche ich nicht, es lohnt sich nicht, der ist nicht nach meinem Geschmack." Dies gehört ebenso zur Realität des Zusammenlebens. Die Gründe für ein solches Verhalten mögen recht verschieden sein, darüber jetzt nachzudenken ist nicht  unsere Aufgabe.

Seit Menschengedenken wird eine Gemeinschaft geprägt von Begegnungen, die angenommen oder nicht angenommen werden. Ähnlich war es an dem Tag, an dem Jesus in ein Dorf ging, in dem jene Menschen, nämlich Samariter, wohnten, die von seinem Volk abgelehnt wurden. Man hat eine Begegnung mit einem Samariter gescheut, geschweige denn, dass man sich hinzusetzt um mit ihm zu reden und  sogar mit ihm zu trinken. Jesus bricht mit dieser "Tradition" seines Volkes. Er geht auf den Andersdenkenden und Andersglaubenden zu. Wir würden heute so sagen: Er spricht mit einem von einem anderen Verein, einer anderen Partei, von einer anderen Kirche. Er kann - unter Beibehaltung der eigenen Überzeugung und unter Achtung der Überzeugung des anderen - mit diesem zusammensitzen, reden und trinken.

 Ich bin sicher und ich hoffe auch: Am heutigen Tag ist hier ebenfalls so.

 Damals geschah das alles dort an einem Brunnen.

 Wie ich vor einigen Tagen hörte, gab es in Laab nie einen Dorfbrunnen in der Ortsmitte neben Kirche, Markt, Geschäft und Gasthaus als Begegnungsort der Dorfbewohner. Wir wissen aber, was für eine Bedeutung solche fixe Begegnungsorte in einem Dorf hatten und haben: Orte, wo man miteinander reden kann; Ort, wo man Gemeinschaft pflegt, wo man manches erfährt, wo man sich mitteilen kann. So ein Ort der Begegnung war auch jener Brunnen, an dessen Rand sich Jesus setzte, - er, der Fremde, der nicht vom Ort ist, dem man aber die Erfüllung seines Wunsches, Wasser zu bekommen, nicht verwehren darf.

 Der "Brunnen" als Bild steht für die Quelle, aus der wir schöpfen - nicht Wasser als solches -, sondern alles, was wir außer Lebensmittel zum Leben brauchen: Gedanken, Glauben, Lebensweisheit. Der Mensch braucht die Nähe Gottes, seine Gegenwart, seine Hilfe, - er braucht das Leben wie Essen, Trinken, Kleider, Beruf, Einkommen usw. Jesus bietet dies der Frau am Brunnen an.

 So ist es auch heute hier bei uns: Es wird uns Begegnung untereinander angeboten, die wir sicherlich gerne in Anspruch nehmen. Es wird uns die Begegnung mit Gott angeboten. Aus dieser Begegnungen können wir schöpfen für den Alltag wie auch für ein Leben, das hineinreicht in das Leben nach dem Tode.

 Wir sind eingeladen, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen.

 In vielen Gesprächen und in vielen Begegnungen werden wir Gott nicht auslassen können, - auch wenn wir meinen, er sei uninteressant und bereits vergangene Sache.

 Solche Gespräche und Begegnungen sind wie leben spendendes Wasser, das absolut notwendig ist zu überleben.

 Amen

 

Die vom evangelischen Pfarrer von Perchtoldsdorf gehaltene Predigt ist mir am 5.9.2001  zugesendet worden und wird  veröffentlicht. Herzlichen Dank für die rasche Erledigung.

 

Der Opfergottesdienst wird vom Pfarrer Gansterer fortgeführt

 

Der Friede des Herrn sei mit dir

 

Den Abschluss dieser Messfeier bildete die Schülersegnung

 

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