Geschichte von Laab im Walde

aus dem Buch Beiträge zur "Geschichte des Wienerwaldes" von Dr. W. Twerdy     

  • Das Dorf entstand als geplante, rechteckig angeordnete Siedlung, vom Laaber Bach durchflossen, mit einem Turmhof als Zentrum. Vermutlich war es einmal mit Mauern umgeben und mit 2 Toren abgeschlossen, denn Herzog Friedrich II bezeichnete es als "oppidum". Die Hauptzufahrtsstrasse bestand von Kalksburg aus. Nach Purkersdorf gab es zumindest einen Rittsteig. Das Waldgebiet, in dem Laab in der Grafschaft des Markgrafen Adalbert entstand, kam vermutlich durch königliche Schenkung 1033 an Bischof Heribert von Eichstätt. Als Begrenzung wurde im Norden Chumberc, im Süden der Fluß Lesnic- Liesing angegeben. Die nähere Bezeichnung, ob dürre oder reiche Liesing fehlt. Auffallend ist die Namensveränderung der Liesing innerhalb von 31 Jahren. Zumindest Ernst VII., Graf von Hohenburg wurde als Advokat des Bischofs Udalrich von Eichstätt geführt. Sein Vater Ernst VI., der 1040 starb, könnte Advokat des Bischofs Heribert von Eichstätt gewesen sein. Graf Friedrich von Hohenburg ist in der Geschichte Niederösterreichs eine bekannte Persönlichkeit. Urkundlich kann bezüglich der Vogtei aber kein Nachweis erbracht werden. Bischof Heribert stammte aus einem rheinfränkischen Geschlecht, zu seinen Verwandten werden Erzbischof Heribert von Köln (999-1021), Bischof Heinrich von Würzburg (995-1018) und Abt Williram von Ebersberg gezählt. Eichstätt galt als Adelsbistum.

  • Die erste Nennung von "Loube" wird in das Jahr 1144 gesetzt. In Gegenwart des Markgrafen von Babenberg, seit 1143 auch Herzog von Bayern, tauschte das Chorherrenstift Berchtesgaden von den Brüdern Adalbert und Adalram von Perg einen Salinenanteil in Hall ein, wofür es Güter in Krems gab. Probst Hugo, dem dieser Tausch oblag, wird in die Jahre 1143-1148 gesetzt. Adalram von Perg starb 1147 am Kreuzzug, so daß die Datierung eingegrenzt erscheint. Die undatierte Urkunde trägt als Ort der Handlung: actum est Loube. Vermutlich hat eine Anzahl von Zeugen aus dem späteren Niederösterreich die Sicherheit aufkommen lassen, es müsse sich um Laab im Walde handeln. Doch gab es ein Laab im Herzogtum Bayern, heute Maria Laab bei Perg. So bezeugte ein Herrandus de Loupe in einer Urkunde des Bischofs Embricho von Freising 1140 für die Brücke in Wels.

  • Unbestritten ist, daß die Straße nach Loupa 1188 in der Heiligenkreuzer Urkunde genannt ist, die zur Rückgabe des Prediums Roreck durch Herzog Leopold an die Abtei Heiligenkreuz ausgefertigt wurde. In dieser Urkunde ist auch Sulz und der Mödlingbach genannt. Das ganze Waldgebiet, eingeschlossen das Dorf Laab, in dem schon eine Colomann Kapelle bestand, muß vor 1200 an den Herzog gekommen sein. Denn in diesem Jahr wurde1 Manse mit der Kapelle des heiligen Colomann in Loupe als Schenkung an die Schotten in Wien angeführt. Frühere Urkunden zu den Besitz der Schotten Abtei sind entweder Fälschungen oder enthalten keinen genannten Besitz. Papst Gregor IX nahm die Abtei in seinem Schutz und bestätigte ihr unter ihren Besitzungen auch die Kapelle in Laab mit ihren Gütern. Diese Colomann Kapelle bestand außerhalb des Dorfes, als sicher muß angenommen werden, daß der Jagdhof, der unmittelbar neben der Kapelle lag und 1529 zerstört wurde, damals ebenfalls bestanden hat. Zweimal urkundete Herzog FriedrichII der Streitbare in Laab, 1240 in "oppido nostro Loup", was wie oben erwähnt auf einen befestigten Ort schließen läßt, für das Stift Seitenstetten und 2 Jahre später in Loup für das Bistum Freising. Er verzichtete damals auf größere Ansprüche bezüglich der Vogtei in (Groß) Enzersdorf.

  • Die endgültige Beisetzung des Pilgers Colomann, der 1012 bei Stockerau als vermutlicher Spion zu Tode gequält wurde, fand 1014 inMelk statt. Sowohl Markgraf Heinrich als auch Bischof Meningaud von Eichstätt waren zugegen. Nach dieser Zeit erhielten Kirchen und Kapellen das Patrozinium des Märtyrers, der offiziell nie heiliggesprochen wurde. Das Bischöfe wie Meningaud passionierte Jäger waren, ist bekannt geblieben. Steht also die Schenkung eines reinen Waldgebietes mit der Jagdlust in Verbindung? Die Babenberger haben dieses Jagdgebiet sehr genutzt und den Jagdhof zum Sitz ihres Jägermeisters erkoren. Das Dorf Laab war also Besitz der Babenberger geworden, den außerhalb  liegenden Jagdhof mit der Colomann Kapelle haben sie vermutlich ein Menschenalter nach der Dotierung der Abtei, die im Jahre 1161 erfolgt war, formell an die Schottenabtei weitergegeben, die Nutzung aber für ihre Zwecke behalten. Da die Schottenabtei "exempt" war, bedeutete die Gabe an diese, die Entziehung aus der Macht des Bischofs von Passau. Da in der selben Urkunde auch Kapellen in Wien genannt  sind, die gleicher weise entzogen erscheinen, ist dieser Überlegung der Vorrang einzuräumen.

  • Nach den ältesten Urbaren hatte Laab nur eine Abgabe von Hafer und Hennen zu leisten. Um das Recht, in Laab pfarrliche Rechte auszuüben, geriet der Wiener Pfarrer mit der Schottenabtei in Streit. Der Gerichtshof fiel zu Gunsten der Abtei aus. Nicht mehr bekannt ist, welche Argumente Pfarrer Gerhard wohl im Auftrage Passaus vorgebracht hat, um Laab der Pfarre Wien unterstellen zu können. Somit bleibt die Frage offen, ob Laab einmal zur Pfarre Wien gehört hat. Wäre dies der Fall, wäre die Zugehörigkeit zur Stadtherrschaft Wien nicht auszuschließen. Das älteste Urbar des Schottenstiftes weist keinen Besitz in Laab aus. Doch führte die Abtei auch später für Laab eigene Grundbücher, die aber nicht erhalten sein dürften.

  • Erst 1273 wurde erstmalig eine Ministrale genannt, der sich Laab nannte. Nicolaus de Loup bezeugte einen Verzicht des Otto von Haslau und seiner Hausfrau Elsbeth auf einen Wald bei Sievering zugunsten Ottos, des Sohnes Haimo. Nicolaus führte keinen Amtstitel, wie der ihm nachfolgende Heinrich de Gotesfeld als Kellermeister. Elisabeth, die Gattin des "judex provintiales" Otto war die Tochter des Haimo. Die Entscheidung fiel also innerhalb der Familie. Die Urkunde verschweigt aber, daß der Wald ein Lehen der Feldberg-Seefelder war. Nicolaus dürfte schon Jägermeister gewesen sein.

  • Bertholdus de Loup verkaufte mit seiner Hausfrau 1281 seine Äcker zwischen dem Flusse Als und dem Felde, das "Eselhart" genannt wurde, an Bruder Ortolf, dem Komtur des Deutschen Hauses zu Wien. Nach Wolfker von Au(hof) bezeugte ein Peregerus de Loup einen Verkauf des Philipp von Simmering an die Abtei Heiligenkreuz. Nochmals wurde er 1288 mit seinen Brüdern Ulrich und Otto von Loup genannt.

  • Im sogenannten Ottokarischen Rationar wurde in Laab ein Amt des Wiener Waldes geführt. 1291 bezeugte ein Griffo von Loup, der ausdrücklich Wiener Bürger genannt ist, neben Agnes von Hacking. Er erscheint auch in einer Urkunde des Jahres 1302. Im gleichen Jahr 1291 wird ein Pilgrim de Loup als Anrainer und Zeuge genannt. Chalhoh von Eberstorf verkaufte einen Wald, der zwischen dem Wald der Frauen von St. Maria Magdalena und der öffentlichen Straße nach Laab lag, den er von seinem Onkel Otto von Perchtoldsdorf geschenkt bekommen hatte, an das Heiliggeist Spital in Wien.

  • Die gleichzeitige Nennung von zwei Besitzergruppen, die sich Laab nannten, läßt schließen, daß damals bereits zwei Höfe oder Ansitze bestanden, die später als Jagdhof und Turmhof beurkundet erscheinen. Der Jagdhof einschließlich Colomann Kapelle ist heute nicht mehr vorhanden. Der zweite Hof, der später Turmhof genannt wurde, überstand zumindest in Teilen die Türkenkriege. An den Jagdhof erinnert das Hoffeld und das in die heutige Pfarrkirche im Turmhof übertragene Colomann Patrozinium.

  • 1311 ist Chunrat der Jägermeister als Bergherr genannt. Es betraf eine Weingartenverkauf des Forstmeisters Ludwig von Döbling in Kaswassergraben in Grinzing. Auch Chunrat und Niclas von Laub wären im gleichen Jahr genannt. Für Gertrud, die Witwe nach Wolfker von Dachsberg und Witwe nach Otto von Haslau, bezeugte ein Meister Heinrich der Pogner. 1313 gab Niclas von Laab mit seiner Gattin Sophie den Hof zu Hadersdorf bei Weidlingau an den Lehensherrn Christian Truchseß von Lengenbach auf. Er war rechtens Kaufeigen, sie hatten ihn von Heinrich Urbetsch und dessen Gattin Kathrey erworben. Als Zubehör ist das "Greut" unter dem Puchberg angeführt.

  • In Laab stellten König Friedrich und Herzog Albrecht einen Schuldbrief für Graf Albrecht von Görz über 400 Mark Dienstgeld aus. Da Herzog Albrecht am gleichen Tag in Wien urkundete, könnte es sich um einen Jagdausflug nach Laab gehandelt haben.

  • In der Abrechnung Haimos von Rügersburg, des Amtmannes in Österreich und Münzmeisters in Wien, werden für den Aufenthalt des Königs in Laab, Fische verrechnet. Haimo ist nur für 1330 als Münzmeister bezeugt. vor dem 13. Jänner 1330 verpfändete König Friedrich an Chunrat den Jägermeister den Zehent zu Himberg. 1330 wird als Todesjahr des Jägermeisters angenommen, da am 24. April Niclas, der Sohn des Verstorbenen, sein rechtes Eigen, Bergrecht auf Weingärten im Kaswassergraben Grinzing, weiters Geld auf Weingärten am Schenkenberg, am Sunberg und zu Nieder Sievering, weiters auch Geld auf Weingärten, die er von seiner Mutter geerbt hatte, um 72 Mark Silber an Machart den Jan und dessen Hausfrau Gertrud verkaufte, der Pfarrer von Laub siegelte als Burgherr, denn weiter heißt es: "und es sollen auch sie dies alles haben und auf dem Hof der da leit zu Laub". Abt Moritz von den Schotten siegelte als rechter Lehensherr. Ob Pfarrer Albrecht nur Burgherr des Hofes zu Laub war, oder auch Burgherr der Weingärten, ist nicht klar, eher unwahrscheinlich. Unter Hof zu Laab ist unmißverständlich der Jagdhof zu verstehen. Pfarrer Albrecht von Laub war wenig später auch Zeuge eines Weingarten-Verkaufes in Praitensee.

  • Den anderen Teil der Weingärten hatte Machart der Jan bereits von Friedrich dem Hadersdorfer gekauft. Marichart der Jan, nun Witwer geworden, heiratete Anna, die Tochter Heinrich des Langen und vermachte ihr das gesamte Kaufgut für 200 Mark Silber als Morgengabe. Dies entsprach 400 Pfund Pfennigen, war also eine große Summe. Viele Wiener Kaufleute waren vermögende Bürger geworden. In der Urkunde führte er an, daß seine verstorbene Frau Gertrud die Burgrechte von Friedrich dem Hadersdorfer, dem Vetter des Nyclas des Jägermeisters gekauft habe. Nach ihren Tod hätte er selbst die andere Hälfte von Nyclas dazugekauft. Sowohl Nyclas der Jägermeister als auch Friedrich, der Sohn des bereits genannten Heinrich des Pogners, der sich von Laab nannte, bezeugen einen Waldverkauf am alten Hackenberge durch Greif den Zoller zu Rodaun und dessen Ehefrau Elsbeth. Zeugen waren auch Chunrat von Weidlingsau und Friedrich von Hadersdorf, der Vetter des Nyclas.

  • Siebmacher bringt das Wappen der "von Kahlenberg" allerdings ohne Jahr und ohne Vornamen, auch ohne Herkunftsangabe. Es ist mit dem Wappen des Jägermeisters, das von 1331 erhalten ist, übereinstimmend. Im Geschlecht der Kahlenberger ist ein Chunrat genannt. Dieser nannte sich auch nach St. Loco, also Heiligenstadt, seine Brüder hießen Dietrich und Wisent. Die Vermutung liegt nahe, daß dieser Chunrat Jägermeister wurde. Seine Söhne Stephan und Hans wurden 1357 genannt. In diesem Jahr erhielt Wolfker von Himberg den Zehent zu Himberg, der einst von König Friedrich seinem Jägermeister Chunrat von Laab gegeben worden war, bis dahin hatten "den Satz" von 40 Pfund die Söhne des Jägermeisters gehabt. Chunrat der Jägermeister war mit einer Margaret verheiratet gewesen und hatte die Söhne Chunrat und Niclas. Letzter wurde ebenfalls Jägermeister.

  • Das Jägermeister Amt wurde 1358 durch Herzog Rudolf IV, neu geschaffen und nach Rappoltenkirchen verlegt. 1349 wütete die Pest in Niederösterreich und Wien. Herzog Albrecht floh vor dieser Seuche nach Purkersdorf. Vielleicht war auch Laab betroffen, wie es für Jahre feststellbar ist.

  • Die Jagd bedingte Pferdehaltung und auch Pferdezucht; Pferdehaltung ist auch später noch für Laab bezeugt. Sowohl in Westen als auch im Osten begrenzen kleine Bäche den Ort, die von Nord nach Süd fließen. Einer hieß Flamesbach, was auf die Bezeichnung für das Beschneidemesser der Hengste hinweisen könnte. Auch in der Babenberger Zeit stand die Jagd an führender Stelle. Laab besaß einen "uralten" Tiergarten der ummauert war und über einen eigenen Meiereihof verfügte. Nach der Zerstörung in der Türkenzeit verlor er seine Bedeutung. Heute liegt das Areal innerhalb der Tiergartenmauer.

  • Am 1. Feber 1334 erfolgte in Wien die Abrechnung der Maut in Linz, die Heinrich Pucher und Philipp Holzhaimer um 6500 Pfund in Pacht hatten. Für Magister Chunrat den Jägermeister wurden 8 Mark Silber für einen "verschnittenen" Hengst verrechnet. Da es sich um Ausgaben des Jahres 1333 gehandelt haben dürfte, ist anzunehmen, daß auch Chunrat, der Sohn des Jägermeisters Chunrat zusammen mit seinem Bruder Niclas Jägermeister war, obwohl er sonst nirgends genannt ist. Er scheint jung verstorben zu sein, jedenfalls erbte sein Bruder Niclas.

  • 1336 wurde das Vermächtnis des Machart des Jans, Bürger von Wien, vom Jahre 1332 wiederholt. Jans, der Sohn des Ulrich Slosse, anerkannte die Teilung zwischen ihm und seiner Mutter Elsbeth von Laab, die nun Hausfrau des Friedrich von Laab war, der wieder Richter der Stadt Neuburg war. Die Teilung, die aber inhaltlich nicht angeführt ist, hatte auf Geheiß Herzog Albrechts, der Hofmeister Otto von Chulibe und der Forstmeister Jans der Taler vorgenommen. Bereits 1344 wurde Friedrich von Laab als Rat und Richter der Stadt Neuburg klosterhalb genannt, als Vergleich zwischen Propst Rudwein von Neuburg und der Stadt geschlossen wurde. 1345 wurde auch die "Setz" des Ulrich, des Sohnes des Amann von Leb-Laab- genannt. 1352 konnte Wolfhart, der Pfarre der St. Colomannkirche zu Laab, den Weingarten "der Tilln Köller in Pechtoldsdorf" erweben, er sollte für immer beim Gotteshaus verbleiben. Er ist im Dienstbuch der Pfarre eingetragen, später hatte ihn die Zeche von Enzersdorf zu Lehen. Für die Stiftung Gaming verkaufte Ulrich der Strein von Schwarzenau an Herzog Albrecht einen Hof in der Knappenstraße in Perchtoldsdorf, der Lehen des Herzogs war. Hiezu gehörten 5 TGW Wiesen zu Laab und 2 TGW Wiese zu Ödalaab. Letzteres ist heute unbekannt. Ob diese Wiesen tatsächlich an Gaming kamen, ist nicht nachweisbar, wichtig waren die Weingärten. Nur einmal hören wir noch von den Söhnen des letzten Jägermeisters Niclas von Laab. Stephan und Johannes verkauften an den Forstmeister Wernher der Schenk den Weingarten der Holzhammer zu Nußdorf,  wozu Herzog Albrecht seine Einwilligung gab.

  • Das Urbar des Schottenstiftes aus dem Jahre 1376 enthält keine Besitzungen in Laab. Tatsächlich dürfte aus nicht mehr bekannten Gründen für Laab immer ein gesondertes Grundbuch bestanden haben.

  • Hans der Derrer von Perchtoldsdorf hatte eine 20 TWG große Wiese auf der inneren Weide zu Laab als Lehen inne. Für das gleiche Jahr führt das Lehenbuch Herzog Albrecht III. an: Die Eselin zu Laab hat zu Lehen "vier huenrr", die Stephan am Pichl dient. Die Eselin von Laab, deren Vorname nicht genannt ist, war dieMutter des Pangratz des Esels, der vor 1396 einen Hof zu Laab zu Lehen hatte, weiters die Wiese Hundskehl, heute im Gemeindegebiet Breitenfurt, 4 Lehen Äcker zu Laab und 74 Pfennige Geld auf dem großen Hof. Michael von Laab könnte aus dem Geschlecht der Esel gewesen sein, war er der Vater des Pangratz Esel? Die Familie der Esel weist nach Gaaden, doch waren damals bereits Teile der Familie im nördlichen Niederösterreich ansässig.

  • 1382 stellte Ulrich von Laab zusammen mit seiner Hausfrau, Mert dem Vorster und Jans von Laab einen Vollmachtsbrief für einen Hausverkauf in der Strauchgasse in Wien aus. Die Urkunde besiegelte Ulrich der Eybesbrunner als Richter in Laab. Sowohl das Siegel des Verkäufers als auch das des Richters sind erhalten geblieben. Der vorgenannte Michael von Laab siegelte für Erhard von Alland, der an Herzog Albrecht Güter "zu den Wassern unter Schwarzensee" verkaufte. Sein Siegelwappen verrät aber keine Verwandtschaft mit den Vorgenannten. Im gleichen Jahr wurde ein Jerio (Georg) von Laab mit seiner Gattin Chunigunde genannt. Göschlein der Prenner besaß 1385 Wiesen in Laab. Die Prenner kamen aus Neustadt. 1391 fronte Peter aus Kloster Neuburg anstatt seiner Hausfrau Margarete, Ulrich dem Eybesbrunner den Hof in Mewerling -Meidling-, der früher im Besitze seines Bruders Hans gewesen war, aber auch seinen Hof zu Laab mit allem Zugehör. Um 1396 war Niclas der Mitterndorfer Besitzer eines Hofes zu Laab, den er von Jansen Hendlein dem Juden gekauft hatte. Die Mitterndorfer besaßen zu diesem Zeitpunkt ihr Stammschloß nicht mehr. Die Feste Mitterndorf gehörte Göschl dem Innprucker, der auch auf Neuhaus saß. Über Mitterndorfer kam dieser Hof durch Kauf an Hans Neuhauser. Die Neuhauser, wie sie richtig genannt werden sollten, waren seit 1362 Erben der Feste Wildeck. Agnes, die Witwe nach Steffan dem Zumser, hatte um 1398 eine 2 TGW große Wiese auf der "Hundzkelle" bei Laab.

  • 1418 wurde Irnfried der Aichberger durch Herzog Albrecht V. mit dem Hof zu Laab, den er von Mattes dem Neuhauser erworben hatte, belehnt. Im März war Irnfried in Neulengbach Zeuge für Wenzlab dem Innprucker. Die Verkaufsurkunde des Mattes des Neuhausers ist erst mit Datum 19. Juli ausgestellt. Erwähnt wird, daß Hans der Neuhauser Äcker und Wiesen von Göschlein dem Prenner zum Hofe dazugekauft hätte, die der Pfarrkirche zu Laab dienten. Der Kaufpreis betrug 180 Pfund. Zum Hofe gehörten 5 Lehen, von denen zwei dem Herzog dienten, drei waren Burgrecht des Pfarrers Jörg von Laab. Der Pfarrkirche diente man 1/2 Pfund und 12 Pfennige, in diesem Hof dienten:      

  • der Krewczer von: 1 Hofstatt, 12 Pfennige....... der Eberl von: 1 Hofstatt 12 Pfennige....... der Philipp von: 1 Hofstatt 12 Pfennige, 2 Hühner....... Andre Wulffinkch von: 1 Wiese auf der Weide, 20 Pfennige....... Michael und Dietrich die Schreiner von: 1 Hofstatt, 32 Pfennige und 3 Hühner.

  • Jörg, der Pfarrer siegelte als Burgherr, Lienhart und Pangratz die Neuhauser als Vettern des Ausstellers. Hier handelte es sich um den späteren Thurnhof. Die Belehnungsurkunde ist eine beglaubigte Abschrift des Schreibers Knöringer vom 4. Dezember 1674. Der damalige Inhaber von Laab, Christoph von Abele Lilienberg, hat dies Abschrift aus dem Grundbuch der Schotten anfertigen lassen. Niclas der Mitterndorfer ist als ursprünglicher Besitzer genannt. 

  • Jacob der Pawr war Amtmann des Pfarrers zu Laab, mit seiner Zustimmung verkaufte Lukas der Slitt, Meister der freien Künste, eine Wiese in Lachsendorf, die der Pfarre jährlich 12 Pfennige diente, an Heinrich den Fragner von Brunn und Anna. Die Pfarre Laab besaß in Brunn am Gebirge zwei nebeneinander liegende Häuser, eines war später Mariatheresianische Schule, heute Haus Grünkranz.

  • Die Pfründenmatrikel der Diözese Passau nennen für 1429 den Abt von den Schotten für die Kirche in Laab. Ein Bernhard der Eybesbrunner schuldete 1430 dem Stephan Fewchter 65 Pfund und verpfändete ihm dafür eine 18 TGW große Wiese zu Laab, die neben dem Baumgarten des Herzogs lag, weiters 40 Pfennige auf behausten Gut, das damals Andre der Kostler innehatte und Burgrecht des Pfarrers von Laab war. Hiezu gehörte noch eine 8 TGW große Wiese zu Laab auf der Heide, zunächst des Tiergartens und 3TGW Wismad die "Puhel Wisn", die freies Eigen war. Sollte die Schuld in 3 Jahren nicht zurückgezahlt werden, müßte ein Kaufbrief ausgestellt werden. Neben dem Aussteller siegelte auch Pfarrer Jörg von Laab und Caspar Schifer. Ulrich der Eybesbrunner, der Sohn des früher genannten Ulrich, war zu dieser Zeit Castellan der Araburg und mit den Neuhausern versippt. Das Geschlecht hatte zu diesem Zeitpunkt also noch Besitzin Laab.

  • 1431 wurde ein Urbar der Pfarrkirche Laab aufgestellt, das erhalten geblieben ist. Thomas Neuhauser, der Sohn des vorgenannten Matthes, verkaufte 1439 Zehentanteile in der Waldmark, die auch sein Vater besessen hatte und die aus dem Erbe nach Leutold von Wildegg-Alland stammten. Laab war nicht inbegriffen, womit eine klare Trennung unterhalb und oberhalb der Reichen Liesing erwiesen ist. Waldmark war das Gebiet der Schenkung von 1002 und lag südlich der Dürren Liesing, der Kaltenleutgebin oder des Kaltenleutgebner Baches. 1445 vermachte der Kaplan Kaspar der Perchtoldsdorfer Spitalskirche, in seiner letztwilligen Verfügung der Pfarrkirche in Laab aus seinem Besitz ein "Spezial mit 88 Messen". Diese Gabe kam dem Pfarrer Simon Fröhlich von Laab zu Gute, der 1444 um 63 Pfund 2 Weingärten zu Perchtoldsdorf von den 100 Pfund kaufen konnte, die Ulrich Permann, ein Bürger zu Wien, zu einem Jahrtag in der Kirche zu Laab gespendet hatte. 1449 konnte der Pfarrer 2 Weingärten am Neunberg zu Rodaun auf 8 Jahre in Bestand geben. 1450 wurde eine Wiese auf der Dürrenweiden, zunächst der Lebstraße genannt. Der Turmhof wurde erstmalig 1453 als solcher bezeichnet. Mert Paltram verpfändete diesen Hof zu Laab an Lienhard Hechelhaimer einschließlich der Äcker, die Hans der Neuhauser von Göschlein dem Prenner erworben hatte. Mert der Paltram kann als Besitzer des Paltramhofes in Brunn nicht nachgewiesen werden.

  • diese Urkunde besiegelte Pfarrer Hans von Laab. Ein Leonhard Hagkhaimer zu Geitendorf -Jeutendorf- war mit Margaret, einer Schwester des Bernhard Marschall von Reichenau verheiratet. Im Jahr darauf vermachte Jörg der Allanzpeck 500 Pfund auf dem Jaid-Jagd Hof zu Laab für seine Frau Magdalena, Tochter des Hans Hulber, wiederum siegelte Pfarrer Hans. Als 1455 Lienhard Hechelhaimer den Thurnhof (Turmhof) zu Laab an Jörg den Marschall von Reichenau verkaufte, siegelte er wiederum als Burgherr.

  • In diesem Jahr resignierte ein neuer Pfarre, Thomas Bogner, worauf Johann Wennger, von den Schotten präsentiert, Pfarrer wurde. Johann Dobinger, der "Cappellanus" zu Rodaun sollte ihn im Auftrag Bischofs Udalrich von Passau einsetzen.

  • !459 verkaufte Caspar Hönesdorfer 1 Wiese im Wienerwald mit 6TGW auf der Dürrenweiden zunächst der Laaberstraße und zunächst der Wiese des Erhard Planken, des Kalkbrenners von Rodaun, um 46 Pfund an diesen und dessen Hausfrau Chunigunde. Das Kalkbrenner Gewerbe ist schon 1307 in Rodaun bezeugt, erst später wurde es durch welsche Kalkbrenner auch in Kaltenleutgeben ausgeübt. Hiezu wurde die Bewilligung des Michel, Burggraf zu Hardegg, des heiligen römischen Reiches Hofrichter und Forstmeister in Österreich, eingeholt. Diese Wiese diente in das Amt, worin sie lag, also in das Amt Laab, eines der ältesten Ämter des Waldamtes. Friedrich der Hechelhaimer verkaufte 1474 von Gumpoldskirchen aus den Thurnhof (Turmhof) zu Laab an Balthasar Weyhenpüler, dessen Gattin ein Haus auf der Wieden in Wien besaß. Erst 1480 konnte konnte Kaiser Friedrich Weyenpüler mit die dem Hof belehnen. 10 Jahre später verkaufte Balthasar oder Walthasar diesen Hof mit Bewilligung des Königs Matthias Corvinus an das Stift St. Dorothea in Wien. Knapp vor seinem Tode belehnte dieser das Stift. Bernhard Allanzpeck, der Sohn des Jörg, verkaufte 1491 den Jaidhof ebenfalls an das Stift Dorothea, wozu die Bewilligung des Abtes Johann von den Schotten eingeholt wurde. Für diesen Verkauf bevollmächtigte Bernhard seine Mutter Magdalena, wiederverheiratete Wiesendorfer, das Kaufgeld zu übernehmen. Ein Thomas Wiesendorfer hatte 1490 an Christoph Marschall von Reichenau den Hof am Thurrnberg in der Pfarre Wartberg verkauft. Der Verkaufsbrief von 1491 siegelte der Vetter des Ausstellers, Wolfgang Hulber, Bürger zu Wien und zu dieser Zeit Forstmeister in Österreich. 1492 ließ sich das Stift Dorothe vom Abt Johann con den Schotten den Kaufbrief des Thurnhofes und die seinerzeitigen Belehnung des Bathasar Weienpühlers mit diesem Hof "vidimieren", worauf der Belehnung durch den Landesfürsten nichts mehr im wege stand. König Maximilian belehnte das Stift mit diesem Hofe, zu dem 4 dienstbare Hofstätten, 18 Joch Äcker, 35 TGW Wiesen und der Hof gehörte. Wegen diesen Hofes wurde aber ein halbes Jahr später das Stift vor das Landmarschallgericht unter Christoph von Liechtenstein geladen. Der Prozeß, der sich über Jahre hinzog, endete für das Stift ungünstig, es mußte den Hof nochmals kaufen, da derselbe ja am 7. Juli 1455 von Lienhard Hechelhaimer rechtmäßig verkauft worden war. Der damalige Käufer, Jörg Marschall von Reichenau hatte den Hof an Eberhart Marschall von Reichenau vererbt, der nun die Klage eingebracht hatte. Das Stift konnte den nicht genannten Kaufpreis nicht voll erlegen und stellte über 100 Pfund einen Schuldbrief aus. Erstmalig gehörte Laab nun einem Besitzer, nicht aber einen Lehensherren. Nutz und Gewähr des Jaidhofes erhielt das Stift erst 1501 durch das Schottenstift. 1497 bis 1501 war Leonhard Potz Pfarrer in Laab, 1513 -1522 Thomas Haslinger.

  • 1520 verpachtete das Stift beide Höfe, also den gesamten Besitz an Vincenz Vilcziberger und dessen Hausfrau Anna. 1529 wurde der Jaidhof, die Colomannkirche mit dem Pfarrhof und der Thurnhof durch die Türken zerstört und vermutlich viele Urkunden vernichtet. Die Laaber Bauern konnten sich aber"auf der Schanze" erfolgreich verteidigen. Als Schanze diente der noch heute bestehende Steinbruch im Wald. Abt Wolfgang von den Schotten hat 1549 gegen die Grundholden Klage erhoben, sie hätten von1529 an die Einkünfte der zerstörten Kirche bezogen, aber nicht ausgewiesen. Die Kirchenrechnung wurde erst 1549-1550 erstellt. Der Abt hat die Regierung auch angezeigt , daß seit 1529 in Laab kein Pfarrer eingesetzt worden war, die Laaber würden aber die Einkünfte genießen. Vermutlich war seit 6. Juni 1548 Johann Polhaymer, Domherr zu Wien, als Pfarrer eingesetzt. Nach ihm müßten die polhaymerischen wiesen bezeichnet worden sein. Kaiser Ferdinand riet den Abt Wolfgang zu einem Vergleich mit den Holden, da diese zwei Weingärten verkauft hätten, um die Kirche wieder eindecken zu können. Laab wurde damals von der Pfarre Perchtoldsdorf betreut. 1552 erging das Urteil im Prozeß zwischen den Schotten und dem Waldamt Laab: Grund und Vogtrecht gebühre dem Waldamt, dem Abt nur die Lehensherrlichkeit über die Pfarre, dem Pfarrer nur der Grunddienst von 10 Holden. Der scheidende Waldmeister Niclas Pitti stellte die Rechnung über 784 fl, 22kr Prozeßkosten aus. In Hinkunft sollte der Vicedom Christoph Polten und Waldmeister Georg Freisleben vom Zechmeister des Gotteshauses die Rechnungen einfordern.

  • Erst 1541 erfolgte eine neue Verpachtung seitens des Stiftes St. Dorothea an Hans Schmidt, dessen Hausfrau Scholastica und die Tochter Katherina. Seit 1547 prozessierte das Stift gegen diese Pächter. 1544 hat der damalige Waldmeister Niclas Pitti den GUR Hof in Laab gekauft, dessen Bezeichnung schon vor 1529 aufscheint. Gur kommt aus dem mittelalterlichen Gua und könnte Hengsthof bedeutet haben, womit wieder auf die bereits genannte Pferdezucht hingewiesen würde.

  • 1567 wurde mit Genehmigung Kaiser Maximilians II. an Paul Dornberger, , seine Hausfrau Margarete und die Kinder Colmann, Katherina und Elisabeth verpachtet. Fast unmittelbar nach Pachtbeginn wurde bis 1582 mit Paul Dornberger prozessiert. 1572 gehört lat Urbar der Waldherrschaft Purkersdorf das Gebiet um den Roten Stadl in Breitenfurt zur Herrschaft Laab. Einer der ältesten Bauernhöfe in Breitenfurt, am Kirchsteig nach Laab auch heute noch gelegen, war verpflichtet, das Heu der Herrschaft Laab in diesen "Roten Stadel" einzubringen. Dieses Bauernhaus muß also zu Herrschaft selbst gehört haben und ist älter als das Dorf Breitenfurt. Während der Prozeßzeit mit Paul Dornberger wurden die Schottenbesitzungen visitiert, Laab aber als zugehörig bezeichnet. Von 1576 bis 1633 gibt es Anrechnungen der Zechleute des Gotteshauses St. Colomann. Als Agnes Schwarz, "hausgesessen" zu Laab und Untertanin des Stiftes St. Dorothea, am 19. April 1589 starb, nahm der Richter Georg Ruesch 1591 mit seinen Geschworenen eine Schätzung der Verlassenschaft vor. Von 123 fl, 4Sch und 10 kr, einschließlich des Wertes der Behausung, verblieben nach Abzug der Schulden von 30 fl, 4 Sch, noch 96 fl und 10 kr. Im Jahre 1596 war Leonhard Polz Pfarrer in Laab. Augustin Teuffenbach, Bürger zu Perchtoldsdorf hatte in diesem Jahr eine 4 TGW Wiese bei der Kirche, genannt das "Geräut" in Brauch, vorher hatte sie sein Schwager Hans Walkaumb, Förster zu Rodaun genossen. Nun hatte sie Pfarrer Polz an Stephan Weiß und Catherina zu Laab, gegeben, die Wiese war aber versetzt. Teuffenbach sollte sich dem Grundbuch stellen, die arme Pfarre Laab müßte Kirche und Pfarre erhalten. Georg Abt von den Schotten wollte ds Grundbuch vorlegen, da die Wiese immer zur Pfarre Laab gehört hatte. Die ganze Gemeinde Laab bestätigte im Beisein des Waldschaffers, daß die Wiese zum täglichen Licht in der St. Colomannkirche 16 Pfennige diene. Paul Pachamer, Hofmeister zu den Schotten und Grundschreiber der Pfarre Laab bestätigte die Eintragung der Gewähr in den Büchern.

  • Kaum war der obengenannte Prozeß zu Ende, wurde an Gilg Dieterl verpachtet, der bis 1607 Pächter blieb. 1609 nahm der Laaber Richter Hans Klang mit seinen 4 Gerichtsgeschworenen, zu denen auch Gilg Dieterl gehörte einen Vergleich zwischen Jorg Pichler zu Laab und dessen Stiefkindern vor. Der Procurator und Hofmeister des Stiftes Hieromymus Hoffer stellte 1626 für Sebastian Peer und seine Hausfrau Margarete einen Gewährbrief für ein Haus in Laab aus, ebenso für Andreas Vischer und Anna. 1639 stellte er für Christoph Lux und dessen Gattin Agnes einen Gewährbrief über eine Behausung in Laab aus.

  • Aus dem Jahre 1648 hat sich ein Gewährbrief für den Hofbäcker Michael Neuner erhalten, den Abt Antonius von den Schotten am 19. September ausstellte. Abt Petrus von den Schotten stellte am 14. Feber 1661 für Francicus Mayer (von Mayershaimb), kurfürstlich Trierscher und Kölnerischer, auch erzfürstlich Österreichischer Rat und Resident am kaiserlichen Hofe und für seine Gattin Helena Mayer, geborene Testarello de la Massa, die Gewähr für ein Haus in Laab aus, das neben dem Haus des Thomas Stoll lab. Hiezu gehörten auch verschiedene Äcker, alles diente dem Pfarrer des St. Colomann Gotteshauses oder der Kapelle zu Laab. Vorbesitzer war Hans Hohenecker mit seiner Gattin Barbara. Nach dessen Tod war es an den Sohn Stephan gefallen. Nach einem Vergleich vor dem kaiserlichen Waldamt in Purkersdorf am 14. Juli 1650 wurde das Haus Barbara zugesprochen. Sie sandte es aber später auf und verkaufte es um 600 Gulden an den Hufschmied Georg Schmidt zu Kalksburg. Eine ebenfalls dazugehörende Hofstatt hatte Benedikt Hohenecker mit seiner Hausfrau Magdalena bewohnt. Nach dem Tod der Magdalena fiel ihr Anteil an die Kinder Andre, Anthoni, Hans, Orenz und Maria. Durch einen Vertrag am 11. Jänner 1627 vor dem kaiserlichen Waldamt in Purkersdorf war das Haus an den Vater allein, nach dessen Tod aber wieder an seine Kinder gekommen. Anthoni war bereits verstorben, hatte aber eine Tochter Magdalena hinterlassen. Durch einen weiteren Vergleich vor dem Waldamt am 1. Feber 1634 zwischen den Kindern und dem Enkelkind kam es an den Bruder und Vetter Hans Hohenecker allein. Nach einem weiteren Vertrag vom 14. Juli 1652 kam es an Barbara Hohenecker. Über Georg Schmidt kam das Haus ebenfalls an Mayer. Ein Menschenalter vor dem zweiten Türkenkrieg muß Laab so anziehend gewesen sein, daß ein Gesandter dort Ruhe und Erholung suchte! Seine Gattin war eine Schwester des berühmten Domherren von St. Stephan, Johann Matthias Testarello de la (della) Massa, nach dem eine Gasse im 13. Bezirk benannt wurde.

  • Aus dem Jahre 1601 hat sich ein Pantheidingbuch für die Untertanen das Waldamtes erhalten, das also auch einige Bewohner von Laab betraf. Nach dem Ende des Prozesses gegen Gilgen Dieterl, verpachtete St. Dorothea seinen Laaber Besitz 1607 an Christian Mässinger, der vorher Verwalter der Herrschaft Mauer gewesen war. 1615 prozessierte es auch gegen diesen Pächter und verpachtet 1616 an Lorenz Mändl. Kaiser Matthias mußte damals das Stift durch einen Verordnungsbrief unterstützen, Gregor Ruesch mußte den Thurn- und den Gjaidhof an den Convent abtreten. Der Förster in Laab, Lienhard Hochleutner, verfaßte 1622 sein Bittschreiben, das das Wiesenwirtshaus in Breitenfurt betraf. Stift Dorothea hat auch weiterhin verpachtet, teils an Untertanen, teils an Dr. Mayr. Nach 150-jähriger Besitzzeit verkaufte nun das Stift  den gesamten Besitz 1669 an Christoph Abele von Lilienberg. Probst Ferdinand und der Vicedecanus Floridus Christophorus Elber und das ganze Kapitel meldeten ihren Untertanen am 24. April 1669 den Verkauf an Hofrat Abele, Edlen Herren auf Hacking und entließen diese aus ihrer Pflicht. Mit gleichen Tag bestätigte der Apotheker zur "gulden Cron" in Wien Johannes Heinrichssohn, dem Stift die Abschlagszahlung von 1500 fl, wonach vom angelegten Kapital noch 2500 fl als offen verblieben.

  • Abele ließ 1670 eine Abrechnung der St. Colomann-Kirche zu Laab erstellen, die einen Ausstand von offenem Zins über 420 fl ergab. Abele hat sein Kaufgut nachher sehr genau überprüft. Es standen ihm ja Briefe zu Verfügung, die den vor 150 Jahren getätigten Kauf des Stiftes beinhaltet haben. Als er feststellte, daß ein ganzes Lehen fehlte, erhob er gegen den Verkäufer die Anklage wegen Felonie, das heißt wegen Untreue gegenüber den Lehensherrn; da das fehlende Lehen ohne Zustimmung des Lehensherrn in andere Hände gekommen war. Wie dieser Prozeß ausgegangen ist, ist nicht bekannt, doch erhielt Abele Zugeständnisse seitens des Kaisers.

  • Kaiser Leopold I. schenkte seinem geheimen Sekretär Abele im Jahr des Kaufes auch den Tiergarten zu Laab. Im Dezember wurde der Besitz als landesfürstliches Lehen bestätigt. Der Obrist JM Franz Albrecht Graf von Harrach hat 1654 bestätigt, dass dieser Tiergarten ganz ausgeholzt wäre. Im Jänner 1670 erhob Kaiser Leopold des Thurnhof zum freien Allodigalgut für Christoph Abele von Lilienberg, damit wurde er für die von Stift St. Dorothea begangene Felonie vom Kaiser entschädigt. Für die ebenfalls gegebene Dorfobrigkeit zu Laab musste Abele jährlich 56 Gulden erlegen. Der Tiergarten wurde 1672 durch die Hofkammer eingeantwortet, 2 Jahre später musste er aber 1000 fl hiefür erlegen. Die Ausmarkung des Reisach, des Waldes der Gemeinde Laab war neu vorgenommen worden und sollte im Waldbuch eingetragen werden. 1675 erhielt Abele für das Wiesenwirtshaus in Breitenfurt, das nach Hochleutners Freihof Aller Engelmannsteig genannt wurde, ebenfalls den Freibrief, für den er 1676 400 fl erlegen mußte. In diesem Jahr zahlte Abele für den Pizwald und für 3 Anger in der Langseiten hinter Laab 1000 fl. Ein Albrecht Engelmann, nach dem der Hof benannt wurde, ist aber unbekannt. 1677 verlieh ihm der Kaiser auch das Reichsgejädt, also die niedere Jagd im Tiergarten zu Laab. Abele schloß auch einen Vergleich mit Abt Johann von den Schotten, der ihm die Pfarre Laab überließ, ihn aber verpflichtete die Kirche wieder instand zu setzen und den Pfarrhof, der ja noch immer eine Ruine war, wieder aufzubauen. Bischof Wilderich hat diesen Vergleich 1680 bestätigt. Dies wurde als ein Verschenken der Pfarre bezeichnet, da angeblich keine Gegenleistung zu erbringen war. Abele hat zu dieser Zeit auch die Temporalien der Pfarre Hütteldorf besessen. Er war der Stifter des Liborius-Altares in der Servitenkirche in Wien, der auch heute noch besteht. In Fronleiten stiftete er das Kloster und erwählte dort seine Grabstätte. Kirche und Kloster bestehen noch, mußten allerdings durch einen anderen Orden übernommen werden.

  • Abele, der auch die Herrschaft Schloß Hacking besaß, faßte beide Herrschaften unter Laab Hacking zusammen. Der Turmhof, dessen Neubau oder Umbau er in Auftrag gegeben haben muß, nannte er Schloß Winterspach. Vischer hat dieses Schloß nicht gezeichnet, vermutlich weil der Bau nicht fertiggestellt war. Die Türken haben ihn gründlich zerstört. Der Wiederaufbau  unterblieb weitgehends, so daß heute nur der Vordertrakt des ursprünglichen Vierkanters steht, in dem die Colomann Kirche und der Pfarrhof untergebracht sind. Abele war mit Buccelini befreundet, so daß angenommen werden kann, daß dieser Verfasser der Schloßpläne war. Abele gelang es auch, ein Haus, das der Pfarre Ort diente, für die Herrschaft Laab wieder zurückzuerwerben. Es lag zwischen dem Schloß und dem Haus des Richters Christian Leichtsinnig.
  • Abele hat mit 1. Jänner 1676 ein "Panthhädungs Articual über die Herrschaft Laab oder Wintwerspach" erlassen. 1073 ließ er alle Wiesen aufnehmen, die im Laaber Gemärke lagen und deren Lehensherren feststellen. Beginnend bei der großen Weide waren es 60 Wiesen. Weitere 52 Wiesen lagen auf der Kirchenseite. Zur Kirche Laab gehörte auch die Wiese Piersfleck, die viele Jahre St. Erhard in Mauer in Bestand hatte. Heute heißt die Wiese Jagerfleck und liegt innerhalb des Waldbereiches der Katastral Gemeinde Breitenfurt. Die Marktgemeinde hat eine Gasse "Zum Jagerfleck" genannt. 1674 war die Kapelle im Schloß Winterspach fertiggestellt und wurde durch den Wiener Weihbischof und Schottenabt der heiligen Dreifaltigkeit geweiht.
  • Seit 1681 erhielt Abele die Besoldung eines Hofkammerpräsidenten. Vorerst übte er das Amt als Administrator aus, wurde aber Hofkammerpräsident. Im März 1683 resignierte er wohl angesichts der Weigerung der Stände, die geforderten Beträge zur Aufrüstung gegen die nahende Türkengefahr zu bewilligen. Noch vor der Belagerung konnte Abele ein Haus am Kohlmarkt erwerben, so daß er wenigstens seine Wertsachen und Dokumente retten konnte. Sowohl Laab als auch Hacking wurden durch die Türken zerstört. Abele selbst war in Sondermission für Kaiser Leopold in Passau. Nach der Belagerung Wiens übernahm er das Verpflegungswesen für die Armee in Ungarn und kehrt von dort schwer erkrankt heim. In Steyr verfaßte er 1684 sein Testament, worin er seine Gattin Maria Clara zur Generalerbin einsetzte. Diese war eine Tochter des Bürgermeisters von Steyr, Johann Mayer von Vorchenau und Lindenfels und der Margarete Zehetner. Abele selbst wurde durch den Kaiser noch in den Grafenstand erhoben. Er starb am 12. Oktober 1683? in Wien und wurde bei den Serviten in Wien provisorisch bestattet, 1689 wurde er nach Fronleiten überführt.
  • Bis zu ihrem Tode war nun Maria Clara, die durch neuerliche Heirat eine Gräfin Salburg geworden war, mit ihrem zweiten Gatten nun Eigentümerin von Laab. Der Vertrag mit der Pfarre Laab war zwar aufrecht, doch war er angesichts der Türkenbedrohung nicht mehr zur Durchführung gekommen. Um diesen Vertrag erfüllen zu können, verkaufte Gräfin Salburg die Herrschaft um 20.000 fl an Seyfried II. Christoph Graf Breiner, der sich seinerseits verpflichtete, damit die Erfüllung des Vertrages über die Pfarre Laab zu übernehmen. 1693 hat sie als Gräfin Salburg die Urbarsteuer bei dem Gut Lääb um 675 fl gekauft. Der Verkauf selbst wurde 1695, im Todesjahr der Gräfin durchgeführt. Ihr Testament wurde am 21. März publiziert. In ihrem ersten Testament hatte sie eine Summe von 10.000 fl zum Rückkauf von in die türkische Gefangenschaft entführten Menschen gestiftet. Angesichts der eigenen finanziellen Verpflichtung bezüglich der Pfarre Laab mußte sie diesen Betrag auf die Hälfte reduzieren. 50 fl betrug die Rücklösesumme für einen Gefangenen! 1696 suchte Johann Graf zu Salburg um dir Abschreibung von Laab mit 32 behausten und unbehausten Gütern an.
  • 1698 erwarb der Hofkammerrat Franz Josef Krapf die Herrschaft Laab, die Zuschreibung an ihn erfolgte erst am 4. Feber 17000. Doch bereits 1711 suchte Anton Albrecht von Schmerling um Zuschreibung der Herrschaft an, er hatte  von Franz Josef Krapf 27 Häuser, worunter 6 neu attestierte öde waren , gekauft.
  • 1718 suchte die Fürstin von Liechtenstein um Abräumung des Wipfelholzes einer Wiese im Laaber Dienst an. Sie hatte die 20 TGW große Wiese in den Diebsgräben am Kaufberg und an der Überreitergmein im Großamt Reichliesing liegend, von Michael Buecher und seiner Gattin käuflich erworben.
  • Anton Albert von Schmerling war Hofkammerrat. Er besaß ein Haus in der Bäckerstraße in Wien. 1728 überließ er den ersten Stock dieses Hauses Lous Chevalier de St. Martin zu einem Zins von 500 fl. Sein einziger Sohn, Jacob von Schmerling war N.Ö. Regimentsrat und wurde nach seinem Vater 1734 testamentarisch Universalerbe. Um 1742 kam das Grundbuch der Pfarre Laab zu einer Streitentscheidung an die Abtei Heiligenkreuz und blieb dort in diesen unruhigen Zeiten liegen. Der damalige Pfarrer Effinger konnte 1745 mit dem Grundherren Jacob von Schmerling einen Vertrag schließen. Er erhielt den herrschaftlichen Teich und mußte dafür die Erhaltung des Pfarrhauses und des Schulhauses bestreiten, wofür jährlich 2 fl zu erlegen waren. Der Vertrag sollte aber mit der Amtszeit Effingers zu Ende gehen, der Teich wieder an die Herrschaft zurück kommen. 1753 erhielt das St. Colomann-Gotteshaus durch den Grundherren die Gewähr der Prenner Wiesen, die 7 TGW hatte und zwischen der Gemeinde und dem Wald lag. Um 500 fl hatte sie das Gotteshaus von Johann Anton Guttenberg gekauft. In diesem Jahr wurde die Viehweide, wofür laut Kontrakt von1752 dem Waldamt jährlich 80 Gulden zu entrichten waren, den Bauern zur direkten Bezahlung selbst überlassen. 1767 verkaufte der k.k. Hof-Medicus Jean Baptiste Thiery sein Haus in Laab an den k.k. Hof Kriegs Concipisten Carl von Royß um 1500 fl, der um 300 fl auch das Mobilar erwarb. Dr. Thiery hat sein Haus lebevoll als "Casa bianca" bezeichnet, hier beim Kauf, wozu auch die Wiese die Drimmerin mit 5 1/5 TGW gehörte, ließ er sich aber durch Engelbert Josef von Augusti, einem Kanoniker des Stiftes St. Dorothea vertreten. Maximilian von Schmerling verkaufte die Fidei-Comiß- Herrschaft Laab samt den Freihaus zu Breitenfurt im Juli 1769 um 35.400 fl an Carl Reichsgraf von Colloredo, geheimer Rat und Feldmarschalleutnant, Obrist über ein Regiment zu Fuß und der Komtur der Balley Österreich des Deutschen Ordens. Beim Deutschen Orden verblieb Laab bis zur Auflösung der Herrschaften.
 

In der Josefinischen Fassion erhielt Laab die Nr. 23 im VUWW. Georg Högn war Richter zu Laab, Geschäftsleiter des Deutschen Ordens war Wenzel Krechner. Folgende Riede wurden benannt:

  • Ried I:       bei Roth Stadl
  • Ried II:      bei Kirchweg von Mayerhof
  • Ried III:    in Laaber Gemein Wald
  • Ried IV:    rechts am Rueland
  • Ried V:     Kreuzfeld im Gemeindewald
  • Ried VI:    Windlacken
  • Ried VII:   Haidwiesen
  • Ried VIII: Überreiter Gmein
  • Ried IX:    Dachsgeschleif
  • Ried X:     Hirschengstim oder Eichberg
  • Ried XI:    Diebsgraben
  • Ried XII:   Am Kaufberg
  • Ried XIII:  Bernberg
  • Ried XIV: Am Gutenbach
  • Ried XV:  neben Kaiserzipf am Kaufberg

Waldungen:

  • 275 Gemeindewald, Gemeinde Laab              74,51 Joch     5 Klafter
  • 276 Kreuzfeld, Gemeinde Laab                      17,16 Joch     0
  • 277 am Diebsgraben, Gemeinde Laab             6,43 Joch     8 Klafter
  • 278 am Dachsgeschleif, Gemeinde Laab        3,42 Joch  12 Klafter
  • 279 alter Tiergarten, Deutscher Orden         7,31 Joch    5 Klafter

 

 

  • 280 alter Tiergarten                                10,16 Joch       13 Klafter

  • 281 Überreiter Gmein, k.k. Waldamt   80,32 Joch          0

  • 283 Kaufberg, k.k. Waldamt                193,32 Joch          0

  • 283 Kaiserzipf, k.k. Waldamt                77,48 Joch           0

  • 284 Lemberg, k.k. Waldamt                   94,37 Joch           0

  • 285 Diebsgraben, k.k. Waldamt            57,16 Joch           0

Gesamtausweis:

  • Wiesen                                                    942,26 Joch             9 Klafter

  • Wald                                                        623,40 Joch           18 Klafter

  • Summe:                                                1566,20 Joch           27 Klafter

Die Katastralgemeinde Laab erhielt 1819 die Nr. 189 im VUWW. Sie grenzte mit Breitenfurt, Wolfsgraben, Mauer und dem k.k. Waldamt.

  • Gemeinde Laab 66, 67, 77, Wald                     77 Joch    1022 Klafter

  • Herrschaft Laab 143,144,151, 160, 163        31 Joch      767 Klafter

  • Waldamt Purkersdorf                                       94 Joch    1374 Klafter

  • 165, 167 Dachsgeschleif                                112 Joch    1070 Klafter

  • 170 Diebsgraben                                                 14 Joch   1295 Klafter

  • 176, 177, 179, 181, 183 Überreitergmein   102 Joch   1049 Klafter

  • Gesamtsumme Wald:                                       340 Joch      179 Klafter

  • Gesamtsumme aller Pazellen:                     1234 Joch    1087 Klafter

Josef Ofner war Geometer. Die endgültige Grenzbeschreibung wurde am 23. Oktober 1818 durch den Geometer Anton Reitze verfasst.

Wichtige Ereignisse in Laab

  • In einem Testament, das 1564 geschrieben und eröffnet wurde, bekundete Johann Thoman Krottentaler seinen letzten Willen: Er bat in Laab bestattet und "gelegt zu werden bei der Kirchen St. Colomann". Er vermachte 16 Pfund, einen Betrag, den ihn Hans Waldner schuldete, diesem Gotteshaus, falls begonnen wird, das Gotteshaus zu bauen und ein "Augenschein bereits vorhanden wäre". Erwähnt ist Pauly Kerwegh, recte Dornberger und andere Laaber Inwohner. Dieses Testament gibt wohl Aufschluß über den Zustand der St. Colomann- Kirche 35 Jahre nach der Zerstörung durch die Türken. Wenn die Schotten 100 Jahre später die Pfarre "verschenkt haben, war dies unter den Vorsatz geschehen, daß ein anderer Besitzer die Pfarre aufbauen würde, wozu die Schotten keine Gelder bereitstellen konnten.

  • Der Landjägermeister Erasmus von Schärfenberg ernannte 1570 Benedikt Albauer zu einem Forstknecht in Laab, der jährlich 60 fl bezog.

  • An die Wienerwald-Kommision, gebildet aus dem N.Ö. Kammerrat Simon Agler, Friedrich Ecksrain, Hans Paumgartner und Hans Christoph Kastner richtete 1580 die Gemeinde Laab eine Beschwerde:

  • 1.)  Der jetzige Waldmeister hatte den Müllern, Bäckern, Fleischhackern und anderen die Abfuhr verschiedenen Holzes aus dem Wienerwald gestattet, obwohl dies früher niemals gestattet war. Damit würde er ihnen den Verdienst entziehen, es gereiche zur Schmälerung des Kammergutes E. M., sie könnten nun Weib und Kind nicht mehr ernähren.

  • 2.) Wenn "sich die Sommerszeit", kämen fremde, bis 4 Meilen entfernt wohnende Waldbauern mit ihrem Vieh auf die Weide der Laaber, würden diese "abätzen", so daß ihr eigenes Vieh nicht mehr erhalten werde könnte, mit Schmerz und Herzeleid müßten sie zusehen, daß andere ihre Weide genießen. Diese fremden Waldbauer wären unersättlich, unterstünden sich auch mit Gewalt beim Binder Holz und anderen Holz arbeiten zu lassen, sie würden auch die Stecken und Schindel führen und den Laabern "das Brot vom Maul abschneiden", da sie auch bisherige Fuhren an sich gebracht hätten.

  • 3.) Seit alters her gehöre ein Holz, das Reisach der Laaber Gmein, noch unter dem früheren Waldmeister Niclas Pitti, wäre ihnen aufgetragen worden, vermutlich nur wegen des Wildbannes, sich dieses Holzes zu enthalten. Der Förster von Rodaun habe dann Holz geschlagen und der Waldmeister war der Meinung, dies wären die Laaber gewesen. Jetzt fahre der Waldmeister selbst vor und lasse Zimmerholz schlagen, ohne Wissen der Laaber Gmein. Zu seiner Notdurft habe der Förster trotz des Verbotes zu "Maisen" Holz für verschiedene Zwecke schlagen lassen. Sie könnten nichts dagegen ausrichten, Waldmeister und Förster hätten mehr Rechte als die "Gmein" selber.

  • 4.) Rämbwiesen, die zum Teil erkauft, zum Teil selbst gerämbt hätten, sie hätten also Rämbbriefe oder Kaufbriefe, müßten sie nun nochmals erkaufen. Wenn sie aber über ihren Besitz vor der Kammer etwas erhalten könnten, würde sich der Waldmeister zufrieden geben. Es würde sie äußerst hart treffen, müßten sie das bereits Gekaufte "de Nouvo" (von Neuem) erkaufen. Dies zu unterlassen war ihre Bitte, damit sie nicht mit Weib und Kindern ins Verderben getrieben würden. Dieses Ersuchen um Abhilfe unterfertigte die ganze Gemeinde zu Laab, alle seßhaft daselbst: Christoph Dinkelreiter als Richter, Paul Zimmermann, Walthasar Kreuzweck, Sebastian Kren und Hans Stöckl als Geschworene. Georg Wasmayr, Balthasar Weber, Matthias Marchensteiner, Philipp Dryxlberger, Matthes Klang, Hans Schwarz, Bastian Harasser, Simon Aichpüchler, Stefan Protmändl, Erhard Elsmüller, Sigmund Rainer, Hans Haiden, Georg Weber, Blasius Predigant, Bartholome Reisinger, Utz Reisinger und Hans Haugräsl.

 

  • Um 1590 begann die Besiedlung des Tales der "Reichen" Liesing, die Dorfherrlichkeit hat der neu entstandene Ort Breitenfurt 1622 erhalten. Die Pfarre Laab wurde damit bedeutend vergrößert. In die Prozesse des Stiftes St. Dorothea gegen seine Pächter hat sich 1607 auch Kaiser Rudolf II. eingeschaltet. Er verbot dem bisherigen Pfleger von Mauer, Mässinger, nun Bestandsinhaber von Laab, sich aller Gewalttätigkeiten gegenüber Elisabeth Dieterl, der Tochter des früheren Bestandsinhabers Dornbergerzu enthalten. Er habe zwar einen Bestandsvertrag erhalten, doch hätte auch Elisabeth als geborene Dornberger einen Vertrag, der noch nicht  einmal aufgekündigt wäre. Gilg Dieterl war allerdings 5 Jahre den Bestandszins schuldig geblieben und seiner Verpflichtung, die zerstörten Gebäude wieder aufzubauen, nicht nachgekommen, Wegen "Abödung der Grundstücke" war Gilg Dieterl ohne Augenschein der Vertrag gekündigt worden. Der Waldmeister Sebastian Sommer von Rottenberg habe aber das Gegenteil bestätigt. Elisabeth hatte sich Dr. Stettner als Anwalt genommen, der das Vorgehen Mässingers als Landfriedensbruch bezeichnete. eine Strafe von 500 Dukaten wäre daher allen Ernstes aufzuerlegen.

  • 1626 erhielt Johann Hochenzeller, Rat und Buchhalter, die Gewähr einer 8 TGW wiese am Vestenberg in "Praittenfurth" gelegen, mit 6 Steinen ausgemarkt, die vorher die Töchter des Schristoph Altmann zu Rodaun, Regina, Ursula und Lucia besessen hatten. Nach dem Tod der Regina und Lucia, war sie an Ursula gekommen, die Gattin des Hans Pruggner, Müller zu Rodaun geworden war. Von den ursprünglich 10 TGW hatten sie mit Hans Pregandt von Breitenfurt die Hälfte eingetauscht, worauf noch 3 TGW dazugerämbt wurden und der Kaufpreis hiefür in Höhe von 10 Schillinge für jedes Tagwerk erlegt worden war. Diese 8 TGW waren an Blasi Kickinger, damals Verwalter und Leonhardt Hochleittner, Förster, frei eigentümlich sistiert und dann um 315 fl an Hohenzeller verkauft worden, bestätigt von Georg Dornwogen als Waldmeister und Blasi Kickinger als Waldschaffer. Doch im selben Jahr hat Lienhart Hochleitber, der Förster zu Laab auch den Freihof Allerengelmannsteig in Breitenfurt an Hans Hohenzeller, den k.k. Commisar über den Wienerwald um 1600 fl und 12 Reichstaler verkauft. Hiezu gehörten 2 1/2 Joch Krautgärten und 34 TGW Wiesen, die in 3 Gewähren begriffen waren. Elisabeth Hochleitner, in Laab seßhaft, sagte dem Waldmeister Georg von Dornwogen und dem Waldmeister Blasi Kickinger den Besitz im Grundbuch auf. Krankheitshalber, aber weil sie weder lesen noch schreiben konnte, unterfertigte für sie Gregor Protmändl als Richter zu Laab und Thoma Woltäter als Gerichtsgeschworener.

  • Die sogenannte "Laab Maut" lag in Rodaun, sie war eine königliche Maut, die 1632 an Ander Wilhelm von Brandis zu Rodaun um 50 fl jährlich vergeben werden sollte. Angeblich trug sie aber nur 12 fl.  1629 hatte diese der jüngstverstorbene Waldmeister Georg von Dornwogen innegehabt. 1633 berichtete der Waldmeister Leonhard Strückl "von Schlißlberg", Brandis wolle für 60 fl reichen. Als Hochleutner Bestandinhaber gewesen war, hätte dieser auch Klaubholz und vom Roß Gebühren eingehoben, obwohl dies Regale des Försters seien. Für Hochleutner habe 3 Jahre lang Catherina, Witwe des Simon Pinders, die Maut eingenommen. Am 2. Mai 1633 wurde ein Bestandvertrag mit Brandis geschlossen. Maut Vectigale sind erhalten geblieben, auch für Personen, die den Wienerwald verließen, mußte eine Gebühr entrichtet werden.

  • 1632 hat Johann Hochenzeller, Rat und Buchhalter die Gewähr einer 3 1/2 TGW großen Wiese beim Nußbaum, an der Hochenzellers andere Wiese rainend, erhalten. Vorher hatte die Wiese Stephan Mansritter in Praitenfurth und seine Hausfrau Maria innegehabt. Obwohl sie schon vor diesen gerämbt worden war, hatten beide keinen Gewährsbrief erhalten. Um 105 fl war sie an Hochenzeller verkauft worden, bestätigt von Waldmeister L. Struckl und Blasi Kickinger als Waldschaffer.

  • 1669 hat Abele den Zustand des Thurnhofes beschrieben, wie ihm dieser beim Kaufe übergeben worden war. "Ein elendes Haus, 2 Stuben, Kuchl -dies soll ein Hof sein- ohne Dach. Ganz ausbrennt, mit ausgewaschenen Mauern, außenstehenden Stall, mit Brettern zusammengeschlagenem Stadl, ruinierten Brunnen, völlig ausgebrennten, in der Mitte ganz voneinander geschnittenen Turm - ohne Dach". Auf diesem Thurnhof lag aber noch ein Capital von 4000 fl des Apothekers zur goldenen Krone in Wien zu Lasten des Stiftes St. Dorothea.

  • Graf Breiner hat 1695 das Schloß wieder aufgebaut, aber nur eingeschossig und nur den vorderen (straßenseitigen) Trakt. 1669 hat Abele ein Haus in Laab um 170 fl und 12 fl Leihkauf vom Richter und den Geschworenen gekauft. Die Witwe nach Sebastian Peer hatte es ohne Bewilligung dem Richter verkauft. Er verfügte, daß dieses Haus dem kaiserlichen Hofjäger Ferdinand Holleth als Quartier diene und gab es aus diesem Grund dem Richter für 3 Jahre Bestand. Abele richtete in Laab eine Fleischbank auf, die zu den zünftigen Gewerben in Mödling gehörte. 

  • "Ausmark oder Beschreibung der Lääber Gmain, das Roisach genannt, so aufs neu renoviert und besehen den letzten April 1673:

  • Und fangt sich der erste Marken oberhalb der Kürch zu Lääb bei einem alten Eichenstock, so von alters das rechte Mark gewesen ist, aviezo aber ein Stein 1673 1., von dannen aufwärts dem Wiesen Gehäg nach rechter Hand zu einer alten und jungen Tanne. Beide mit X und O bezeichnet, von dannen dem gedachten Gehäg hinauf "nach Sid" zu einer jungen Tannen. So vor diesem Buch ein alter Mark Tannen gestanden, aber umgehacken und ganz verfault mit X und O. Mehr dem Gehäg hinab nach, über einen Waldweg auf das WEISSENEGG, allda ist vor dieser Mark eine Hainbuchengestanden, welche aber nit mehr allda und steht ein Stein aviezo 1673 2. Von dannen wieder dem Gehäg nach hinab noch zu einer alten Weißbuch mit X und O, von dannen dem Wiesengehäg hinab nach, bis zu dem völlig Wald der EDLER Berg genannt, allwo vor diesem solle ein alter Mark und Weiß-Eich gestanden sein, aviezo ein Stein 1673 3. Allda scheidet sich linker Hand der kaiserliche Wald , rechter Hand aber die Lääber Gmain. Von dannen den Wald hindurch zu einer Weißeichen, so ein altes Mark mit X und O, von dannen den Wald hindurch über einen ....graben zu einer Tannen mit X und O bis zu einem Stein 1673 4. Von dannen gerad hindurch Wald über einen Waldweg zu einer  Tanne mit X und O, dabei Stein 1673 5. Von dannen gerad und gleich zu einer Tanne mit X und O. Von dannen über ein Bächl und Waldweg und neben gedachten Weg steht ein Weißeich mit X und O und dabei ein Stein 1673 6. Von dannen gerad aufwärts zu einer Weißeichen mit X und O. von dannen zu einer Tanne mit X und O. Von dannen aufwärts zu einer Tanne mit X und O. Mehr aufwärts zu einem Fahrweg zu einer Tanne, dabei eine Weißbuche mit X und O und ein Stein 1673 7. Wiederum Aufwärts zu einer Tanne mit X und O. Mehr aufwärts zu einer Weißeich mit X und O. Allwo sich der der EDLERS Berg endet und der Spörberg seinen Anfang nimmt, so auch kaiserliche Wald ist und von dannen wieder zu einer Weißbuch mit X und O. Von dannen gerad zu einer Tannen mit X und O. Als dann etwas abwärts zu einem Atlasbaum mit X und O. Zwischen der Weg, welcher von LÄÄB in den WOLFSGRÄBEN gehen, allwo vor diesen ein alter Mark oder Weißeichen gestanden, aviezo aber ganz verwesen, von dannen an bis ans End der Lääber Gmain. Ein Stein 1673 8 und scheidet sich rechter Hand der SÖRBERG und die LANG WIESEN, von dannen den Fahrweg nach hin und auf die KLEIN WIESEN und bis ans Eck einer Wiesen die LANGSEIT genannt, allwo die Steine 1673 9. Von dannen gerad neben dem Gehäg und über die Strassen welche von Lääb in die LANGSEIT geht, zu einer Weißeich, die RAPPOLTERIN genannt mit X und O. Von dannen die RAPPOLTERIN auf einen Waldweg und an das Weißbuch Gehäg rechter Hand, welche Wiesen in das kaiserliche Waldamt "dienstbarig seindt" und nach dem Gehäg den Weg hinauf zu einem Stein 1673 10, so linker Hand des Urban Schadtleithners, kaiserlicher Waldamtshüttler am ROPPERSBERG Gartenzaun steht. Von dannen den Weg nach über ein Bächl zu einer Brucken, bei einem Wasser Eck allwo sich das WAXECK des kaiserlichen Wald linkerhand anfängt mit X und O. So neben einer Zehreich, welche ein altes Mark ist, steht. Von dannen zu einer Weißeich mit X und O. Von dannen aufwärts gerad zu einer Weißbuch mit X und O, von dannen zu einer Tannen mit X und O. Mehr zu einer Tanne mit X und O, wiederum zu einer Tanne mit X und O. Von dannen zu einer Wiesen das RUEHLAND genannt, neben den Gehäg allda sich das WAXECK als kaiserlicher Wald endet, steht der Stein 1673 11. Von dannen neben den Gehäg hinunter bis zu der Laaber STIERWIESEN, so die Gmain gehörig und durch die Stierwiese neben dem Gehäg des RUEHLANDES hinunter  bis zu einer Tannen, so ein altes Mark ist. Dabei ein Hainbuchen mit X und O. Dann hinunter an dem alten Gehäg bis zu einer Wiesen auch als das RUEHLAND genannt, an dem Gehäg nach, zu einer Hainbuchen so ein Wieseneck neben dem Fahrtweg, welcher vom Waxeck aus gedachtem kaiserlichen Wald nach gedachten Laab geht. Dabei steht ein Stein 1673 12 und von diesem Stein hinauf an der Gmain einwärts zu, gegen Laab bis auf den ersten Stein und Mark 1: scheidet allerzeit der vielgedachte GMAINWALD rechterhand die Gehäg der Wismathen."

  • Als Abschrift collationiert Wien, 9. Juni 1674, Daniel Wolfstriegel, kaiserlicher Hof Expeditor. Im Waldbuch des kaiserlichen Waldamtes eingetragen 9. August 1673. Hans Leopold Constanz von Vestenberg.

  • In seinem Brief vom November 1673 an Kaiser Leopold hat Abele die Felonie seitens des Stiftes St. Dorothea erwähnt. Er nannte 10 Untertanen des Stiftes St. Dorothea, 10 der Schotten, 3 des Waldamtes und 2 fremde Besitzer. Die Grund- und Vogtobrigkeit wäre bisher beim Waldamt gewesen. Gegen den Erlag von 100 fl erhielt er nun die 3 Untertanen des Waldamtes, die Dorfgerechtigkeit und die Täz. Abele meldete dem Kaiser, daß ihm vom Obrist Jägermeister Graf von Urschenböck aufgetragen war, eine Wohnung aufzurichten, wozu 300 Stämme Bauholz erforderlich waren. Kaiserliche Majestät, seine Gemahlin samt Hofstaat solle wohnen und logieren können. Von dieser Verpflichtung, fürdie er 20.000 fl aufgewendet habe, habe er aber vorher nichts gewußt. Aus Verrechnungen mit dem Waldamt ist zu entnehmen, daß Abele 1677 sowohl am Schloß in Laab baute, als auch am Freihof Allerengelmannsteig in Breitenfurt. Unter-Träme und Schnittgesperre wurden vom Vestenberg, von der Schwarzlacken und vom Lattergraben Holz bezogen.. Für Laab dürfte das Holz vom Kirchberg und vom Plattenberg geschlagen worden sein. Der Pfleger Abeles, Johann Schwarzhuber bezahlte im Dezember hiefür 314 Gulden, 27 Kreuzer und 2 Pfennige, der Waldmeister Zacharias Adam von Pauersberg quittierte den Betrag.

  • Kaiser Leopold erließ im Juni 1681 eine Verordnung, daß Laaber Untertanen den Waldamtsuntertanen gleich zusetzen sind. Noch im März 1683 bewilligte der Kaiser den Laabern 600 Klafter Brennholz gegen Bezahlung. 1683 wurden die Bewohner der Pfarre Laab durch die Türken fast ausgerottet. Ein Großteil der Anwesen wurde durch Feuer zerstört.

  • 1695 richtete der Kaiser an das Waldamt ein Schreiben, Bau und Kalkholz für die Ausrichtung der Kirche und des Pfarrhofes, sowie Holz für den Pfarrer in Laab zur Verfügung zu stellen. Am 7. Juli 1707 erfolgte eine neuerliche Mahnung bezüglich dieser Anforderung.

  • Nach Resignation des Ignatz Schönbucher als Pfarrer von Laab wurde 1700 Thomas Augustinus Janetius an Ernst Trautson, Graf zu Falkenstein und Ordens Komtur, für die Pfarre präsentiert. 1713 wütete die Pest auch in Laab besonders stark. Als Bestattungsort für die Pesttoten wurde der Kreuzacker vorgesehen. Breitenfurt blieb damals weitgehend verschont. 1729 hat Anton Albert von Schmerling um die Erweiterung der viel zu kleinen Kirche angesucht. Die Kirche könne nur die Hälfte der "dasigen" Pfarrkinder fassen, die anderen müßten "unbedeckt" außen zuhören. Die Erweiterung und ein neuer Dachstuhl wären erforderlich. Dies bestätigte auch Thomas Augustinus Janetius als Pfarrer der "aldasigen armen Pfarrkirche zu Laab". Seit 1732 war die Kapelle im Schloß Breitenfurt geweiht, der Kaplan unterstand aber der Pfarre Laab. Der Inhaber der Herrschaft Laab, der auch das Wiesenwirtshaus in Breitenfurt als Freihaus besaß, beschwerte sich, daß der Erbauer des Breitenfurter Schlosses, Gregor Kirchner seinen Arbeitern Wein und Getränke ausschenke, ohne dafür eine Genehmigung zu haben.

  • 1742 verkauften die Verordneten der Landschaft des Erzherzogtumes Österreich unter der Enns an Jacob Edler von Schmerling das dritte Drittel der Landsteuer, bezüglich des zu seiner Herrschaft gehörenden Hauses, das der Abtei Heilig3enkreuz gehörte. P. Watzl, dem dies dies vo4rher nicht bekannt war, hat sofort nachgeforscht und mir bestätigt, daß dieses Haus der Pfarre Sittendorf gehörte und dort im Grundbuch eingetragen wäre. Clara von Neideck, eine geborene Marschall von Reichenau, habe es entfremdet gehabt.

  • Als Pfarrer Joseph Efinger 1744 (???) starb, empfahl Jacob Schmerling den Sigismund, Cardinal Collonitsch, Erzbischof von Wien, Joseph Effinger als Pfarrer? Dem Testament des Gregor Kirchner entsprechend, wurde im Breitenfurter Schloß ein Armenspital eröffnet, das einen eigenen Friedhof in Breitenfurt erhielt, der aber nur für die Spitalinsassen, beziehungsweise für das Personal des Spitals vorgesehen war.

  • 1772 wurde in das Schloß Winterspach Wasser eingeleitet, das vom alten Pfarrhof mittels Röhreen in der Erde zugeführt wurde. Nach Resignation Joseph Efinger als Pfarrer, wurde Joseph Piringer, ein Weltpriester und früherer Beneficant am Waisenhaus, durch Max Carl Schmerling an Christoph Cardinal Migazzi, Erzbischof von Wien, 1768 vorgeschlagen. 1771 präsentierte Carl Graf von Colloredo als Ordenskomtur Cardinal Migazzi Ernst Joseph Puckhl als Pfarrer. Bisher war dieser Benefiziat in Kalksburg gewesen. Der bisherige Pfarrer Joseph Piringer war in den Deutschen Orden aufgenommen worden. 1783 wurde Breitenfurt zur "Lokal Kaplanai" erhoben und damit von der Mutterpfarre Laab abgetrennt. Alten Berichten entnommen, betrug die Gehzeit von Höniggraben in die Laaber Kirche 2 1/2 Stunden. Da praktisch den ganzen Vormittag die Höfe leergestanden hätten, konnte immer nur ein Teil der Familie den Gottesdienst besuchen. Zur kaiserlichen Pfarre Breitenfurt, die dem Waldamt Purkersdorf unterstellt wurde, gehörten folgende Ortschaften: Breitenfurt, Hochroterd, Höniggraben und Wolfsgraben mit Plattenberg, Langseiten und Brand. Die Pfarre Wolfsgraben wurde erst 1935 gegründet.

  • 1786 beanspruchte der Deutsche Orden unter Landkomtur Graf zuHarrach eine Wildschadenvergütung für seine Herrschaft in Laab. 1789 meldete Harrach, daß seine Ansuchen seit 16 Monaten unerledigt seien.. für die Nichtdurchführbarkeit der Fechsung wollte er 409 fl Ersatz haben. Die Domänenverwaltung bot auf Grund der Steuererträge nur 295 fl. für die Einlöse der nun innerhalb der Tiergartenmauern liegenden Wiesen bot sie 2865 fl. Es handelte sich um die große und kleine Dianawiese und um die Hagerische Wiese. 1790 hatte die k.k. Banco Hof Buchhalterei 584 fl für die Nichtbenützbarkeit bezahlt, der Rest sollte in Kupferamt Obligationen abgezahlt werden. Der Land Komptur gab aber nicht nach, er verlangte 4000 fl für die Grundablöse, Sonnenfels schlug einen Vergleich mit 3500 fl vor. Der Kaiser entschied aber auf 4000 fl. Sonnenfels war der Meinung, die Tiergartenmauer hätte erst nach erfolgten Grundeinlösen errichtet werden sollen.

  • 1788 meldete Alois Graf von Harrach, Do Landkomtur der Balley Österreich, die alte Kirche samt Pfarrhof und Schulhaus wäre "cassiert", die neue Kirche inmitten des Dorfes wäre fertig. Damit war die Kapelle im ehemaligen Schloß Winterspach gemeint. Den Auftrag zur Einweihung ging an Joseph Winkler, Dechant und Pfarre zu Laa an der Thaya, der am 22. November 1788 auch Joseph Giulani als neuen Pfarrer einführte. Die bestehende Schloßkapelle war durch Einbeziehung der Räume bis zur Einfahrt vergrößert worden. Aus der Kirche am Hof, die zuletzt dem 1773 aufgehobenen Jesuiten Orden gehört hatte, konnte eine Kreuzigungsgruppe erworben werden, die noch heute den Hochaltar ziert. 1789 wurde die alte Colomann Kirche und der Pfarrhof veräußert. Diese alte Kirche lag in der Nähe des heutigen Klosters in der Klostergasse. Von dieser 500 Jahre alten Kirche ist nichts erhalten geblieben - nicht einmal die genaue Lage ist bekannt. Damit blieb auch die Größe des uralten Jagdhofes der Babenberger, der bis 1529 unmittelbar bei dieser Kapelle gestanden hat, verborgen. Vielleicht ist er im Babenberger Stammbaum dargestellt, ohne daß dies beweisbar wäre. Auch die Stadt Mödling wurde in dieser Darstellung erst seht spät entdeckt.

  • 1796 hat Guilani um eine minder beschwerliche Pfarre, die auch mehr eintrage, angesucht. Er starb am 19. März 1803, erst 47 Jahre alt, wie Dechant Joseph Riegler berichtete. Als Aushilfepriester wurde der gehöhrlose P. Cherubin Gruber eingesetzt. Reichsgraf Karl, Herr von Zinzendorf und Pottendorf, DO Land Komtur der Balley Österreich richtete an Edmund Maria Bischof von Teja, Reichsgraf von Sterze, Suffragan und Domprobst von Wien den Vorschlag, Roman Werner, derzeit Provisor in Spiritualibus zu Laab zu investieren. Dieser war vorher Cooperator der Pfarre Neulerchenfeld. Er wurde am 14. Juli installiert, resignierte aber am 26. Oktober desselben Jahres nach einem Schlaganfall und stellte im Dezember ein Pensionsansuchen. Zinzendorf präsentierte 1804 Benjamin Preyer, einen Franziskaner Ordensmann zu Sollenau an Sigismund Anton Graf von Hohenwart und Gerlachstein, Erzbischof von Wien, Magnat von Ungarn. 1811 erhielt Nikolaus Hammer, ein Weltpriester, der bisher Cooperator zu Liechtental war über Vorschlag des Karl Graf von Zinzendorf die Pfarre Laab. 1812 rückte er auf die Ordenspfarre Gumpoldskirchen vor und Joseph Herborn, Weltpriester und Provisor zu Laab wurde präsentiert. Joseph Herborn trat in den Deutschen Orden ein. Er schrieb als erster eine Geschichte von Laab. Ihm folgte Georg Peter Ruf, bisher Cooperator zu Margareten, 1820 nach Resignation von Herborn als Pfarrer nach. 1826 erhielt er von Graf Harrach die "Vokation" für die Pfarre Spannberg, worauf er auf Laab resignierte. Peter Ruf trat 1826 in den Deutschen Orden ein, Leopold Neder, Cooperator zu den 9 Chören der Engel am Hof wurde 1826 durch Aloys Graf von Harrach zu Rohrau, Komtur der Balley Österreich, Komptur zu Wien, Neustadt, Graz, am Lech und zu Linz präsentiert. 1829 erhielt dieser allerdings die Locatur Wopfing. Eugen Graf von Haugwitz, Feldmarschallleutnant, Ritter des Maria Theresienordens und Inhaber des Infantrie-Regiments 38 machte als Ordens Komtur 1830 zwei Vorschläge: Leopold Pölt und Franz Hauke. Im Februar schlug er Pölt allein vor. Leopold Pölt starb am 8. Juni 11841 und wurde bereits am folgenden Tag durch den Breitenfurter Pfarrer begraben. Der Verwalter der Kommende Wien, Karl Weiser, und Dechant Franz Treiber meldeten den Tod des Pfarrers. Im Oktober benachrichtigte die k.k. N.Ö. Landesregierung, daß das Consistorium mitgeteilt habe, daß Friedrich Zifka, Cooperator in Lichtental am 18. Oktober kanonisch investiert worden war. Dem dortigen Provisor, Spiritual Johann Hoyer wurde das Gehalt aus den Einkünften der Pfarre Laab sistiert. Dieser war am 19. Juni 1841 durch das k.k. Kreisamt VUWW als Temporal-Administrator für Laab eingesetzt worden.

  • 1838 erhielt Joseph Schrefel, wohnhaft in Rodaun 7 eine "Stellfuhr Licenz" von Laab und Rothenstadl nach Wien und wieder zurück. Die Bewilligung erteilte die Deutsch-Ordens-Kommende zu Wien. Von April bis letzen Oktober an Wochentagen von Wien nach Rothenstadl und Laab um 8 h früh, von Laab und Rothenstadl nach Wien um 7 h abends. An Sonn- und Feiertagen aber von von Wien nach Laab und Rothenstadl um 6 h früh, von Rothenstadl und Laab nach Wien um 7 h abends. Die Passagiere waren in Wien am Stephansplatz beim Schranken vor dem Deutschen Ordenshaus aufzunehmen und abzusetzen.

  • 1840 bezeugten der Pfarrer von Margareten Johann Nußbaumer die Armut des Friedrich Egenhofers zur Erwirkung des Nachlasses der Steuer. Friedrich Egenhofer war aus der Herrschaft Petronell gebürtig, verheiratet und war gänzlich verarmt aus Breitenfurt zum bürgerlichen Seidenschneider Matthias Drexler als Taglöhner gekommen. Vorstehendes bezeugte auch Johann Guillielmo als Richter vom Grund Gericht Reinprechtsdorf. Letztlich bestätigte dies auch die k.k. Polizei Bezirksdirektion Wieden. Man schrieb nicht Armutszeugnis über diese Urkunde, sondern armutshalber. 

Hier enden die Aufzeichnungen von Dr. W. Twerdy "Beiträge zur Geschichte des Wienerwaldes"

 

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