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Das Dorf entstand als geplante,
rechteckig angeordnete Siedlung, vom Laaber Bach durchflossen, mit einem
Turmhof als Zentrum. Vermutlich war es einmal mit Mauern umgeben und mit 2
Toren abgeschlossen, denn Herzog Friedrich II bezeichnete es als "oppidum".
Die Hauptzufahrtsstrasse bestand von Kalksburg aus. Nach Purkersdorf gab
es zumindest einen Rittsteig. Das Waldgebiet, in dem Laab in der
Grafschaft des Markgrafen Adalbert entstand, kam vermutlich durch
königliche Schenkung 1033 an Bischof Heribert von Eichstätt. Als
Begrenzung wurde im Norden Chumberc, im Süden der Fluß Lesnic- Liesing
angegeben. Die nähere Bezeichnung, ob dürre oder reiche Liesing fehlt.
Auffallend ist die Namensveränderung der Liesing innerhalb von 31 Jahren.
Zumindest Ernst VII., Graf von Hohenburg wurde als Advokat des Bischofs
Udalrich von Eichstätt geführt. Sein Vater Ernst VI., der 1040 starb,
könnte Advokat des Bischofs Heribert von Eichstätt gewesen sein. Graf
Friedrich von Hohenburg ist in der Geschichte Niederösterreichs eine
bekannte Persönlichkeit. Urkundlich kann bezüglich der Vogtei aber kein
Nachweis erbracht werden. Bischof Heribert stammte aus einem
rheinfränkischen Geschlecht, zu seinen Verwandten werden Erzbischof
Heribert von Köln (999-1021), Bischof Heinrich von Würzburg (995-1018)
und Abt Williram von Ebersberg gezählt. Eichstätt galt als Adelsbistum.
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Die erste Nennung von "Loube"
wird in das Jahr 1144 gesetzt. In Gegenwart des Markgrafen von Babenberg,
seit 1143 auch Herzog von Bayern, tauschte das Chorherrenstift
Berchtesgaden von den Brüdern Adalbert und Adalram von Perg einen
Salinenanteil in Hall ein, wofür es Güter in Krems gab. Probst Hugo, dem
dieser Tausch oblag, wird in die Jahre 1143-1148 gesetzt. Adalram von Perg
starb 1147 am Kreuzzug, so daß die Datierung eingegrenzt erscheint. Die
undatierte Urkunde trägt als Ort der Handlung: actum est Loube.
Vermutlich hat eine Anzahl von Zeugen aus dem späteren Niederösterreich
die Sicherheit aufkommen lassen, es müsse sich um Laab im Walde handeln.
Doch gab es ein Laab im Herzogtum Bayern, heute Maria Laab bei Perg. So
bezeugte ein Herrandus de Loupe in einer Urkunde des Bischofs Embricho von
Freising 1140 für die Brücke in Wels.
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Unbestritten ist, daß die Straße nach
Loupa 1188 in der Heiligenkreuzer Urkunde genannt ist, die zur Rückgabe
des Prediums Roreck durch Herzog Leopold an die Abtei Heiligenkreuz
ausgefertigt wurde. In dieser Urkunde ist auch Sulz und der Mödlingbach
genannt. Das ganze Waldgebiet, eingeschlossen das Dorf Laab, in dem schon
eine Colomann Kapelle bestand, muß vor 1200 an den Herzog gekommen sein.
Denn in diesem Jahr wurde1 Manse mit der Kapelle des heiligen Colomann in
Loupe als Schenkung an die Schotten in Wien angeführt. Frühere Urkunden
zu den Besitz der Schotten Abtei sind entweder Fälschungen oder enthalten
keinen genannten Besitz. Papst Gregor IX nahm die Abtei in seinem Schutz
und bestätigte ihr unter ihren Besitzungen auch die Kapelle in Laab mit
ihren Gütern. Diese Colomann Kapelle bestand außerhalb des Dorfes, als
sicher muß angenommen werden, daß der Jagdhof, der unmittelbar neben der
Kapelle lag und 1529 zerstört wurde, damals ebenfalls bestanden hat.
Zweimal urkundete Herzog FriedrichII der Streitbare in Laab, 1240 in
"oppido nostro Loup", was wie oben erwähnt auf einen
befestigten Ort schließen läßt, für das Stift Seitenstetten und 2
Jahre später in Loup für das Bistum Freising. Er verzichtete damals auf
größere Ansprüche bezüglich der Vogtei in (Groß) Enzersdorf.
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Die
endgültige Beisetzung des Pilgers Colomann, der 1012 bei Stockerau als
vermutlicher Spion zu Tode gequält wurde, fand 1014 inMelk statt. Sowohl
Markgraf Heinrich als auch Bischof Meningaud von Eichstätt waren zugegen.
Nach dieser Zeit erhielten Kirchen und Kapellen das Patrozinium des
Märtyrers, der offiziell nie heiliggesprochen wurde. Das Bischöfe wie
Meningaud passionierte Jäger waren, ist bekannt geblieben. Steht also die
Schenkung eines reinen Waldgebietes mit der Jagdlust in Verbindung? Die
Babenberger haben dieses Jagdgebiet sehr genutzt und den Jagdhof zum Sitz
ihres Jägermeisters erkoren. Das Dorf Laab war also Besitz der
Babenberger geworden, den außerhalb liegenden Jagdhof mit der
Colomann Kapelle haben sie vermutlich ein Menschenalter nach der Dotierung
der Abtei, die im Jahre 1161 erfolgt war, formell an die Schottenabtei
weitergegeben, die Nutzung aber für ihre Zwecke behalten. Da die
Schottenabtei "exempt" war, bedeutete die Gabe an diese, die
Entziehung aus der Macht des Bischofs von Passau. Da in der selben Urkunde
auch Kapellen in Wien genannt sind, die gleicher weise entzogen
erscheinen, ist dieser Überlegung der Vorrang einzuräumen.
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Nach
den ältesten Urbaren hatte Laab nur eine Abgabe von Hafer und Hennen zu
leisten. Um das Recht, in Laab pfarrliche Rechte auszuüben, geriet der
Wiener Pfarrer mit der Schottenabtei in Streit. Der Gerichtshof fiel zu
Gunsten der Abtei aus. Nicht mehr bekannt ist, welche Argumente Pfarrer
Gerhard wohl im Auftrage Passaus vorgebracht hat, um Laab der Pfarre Wien
unterstellen zu können. Somit bleibt die Frage offen, ob Laab einmal zur
Pfarre Wien gehört hat. Wäre dies der Fall, wäre die Zugehörigkeit zur
Stadtherrschaft Wien nicht auszuschließen. Das älteste Urbar des
Schottenstiftes weist keinen Besitz in Laab aus. Doch führte die Abtei
auch später für Laab eigene Grundbücher, die aber nicht erhalten sein
dürften.
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Erst 1273 wurde
erstmalig eine Ministrale genannt, der sich Laab nannte. Nicolaus de Loup
bezeugte einen Verzicht des Otto von Haslau und seiner Hausfrau Elsbeth
auf einen Wald bei Sievering zugunsten Ottos, des Sohnes Haimo. Nicolaus
führte keinen Amtstitel, wie der ihm nachfolgende Heinrich de Gotesfeld
als Kellermeister. Elisabeth, die Gattin des "judex provintiales"
Otto war die Tochter des Haimo. Die Entscheidung fiel also innerhalb der
Familie. Die Urkunde verschweigt aber, daß der Wald ein Lehen der
Feldberg-Seefelder war. Nicolaus dürfte schon Jägermeister gewesen sein.
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Bertholdus
de Loup verkaufte mit seiner Hausfrau 1281 seine Äcker zwischen dem
Flusse Als und dem Felde, das "Eselhart" genannt wurde, an
Bruder Ortolf, dem Komtur des Deutschen Hauses zu Wien. Nach Wolfker von
Au(hof) bezeugte ein Peregerus de Loup einen Verkauf des Philipp von
Simmering an die Abtei Heiligenkreuz. Nochmals wurde er 1288 mit seinen
Brüdern Ulrich und Otto von Loup genannt.
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Im
sogenannten Ottokarischen Rationar wurde in Laab ein Amt des Wiener Waldes
geführt. 1291 bezeugte ein Griffo von Loup, der ausdrücklich Wiener
Bürger genannt ist, neben Agnes von Hacking. Er erscheint auch in einer
Urkunde des Jahres 1302. Im gleichen Jahr 1291 wird ein Pilgrim de Loup
als Anrainer und Zeuge genannt. Chalhoh von Eberstorf verkaufte einen
Wald, der zwischen dem Wald der Frauen von St. Maria Magdalena und der
öffentlichen Straße nach Laab lag, den er von seinem Onkel Otto von
Perchtoldsdorf geschenkt bekommen hatte, an das Heiliggeist Spital in
Wien.
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Die gleichzeitige
Nennung von zwei Besitzergruppen, die sich Laab nannten, läßt
schließen, daß damals bereits zwei Höfe oder Ansitze bestanden, die
später als Jagdhof und Turmhof beurkundet erscheinen. Der Jagdhof
einschließlich Colomann Kapelle ist heute nicht mehr vorhanden. Der
zweite Hof, der später Turmhof genannt wurde, überstand zumindest in
Teilen die Türkenkriege. An den Jagdhof erinnert das Hoffeld und das in
die heutige Pfarrkirche im Turmhof übertragene Colomann Patrozinium.
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1311
ist Chunrat der Jägermeister als Bergherr genannt. Es betraf eine
Weingartenverkauf des Forstmeisters Ludwig von Döbling in Kaswassergraben
in Grinzing. Auch Chunrat und Niclas von Laub wären im gleichen Jahr
genannt. Für Gertrud, die Witwe nach Wolfker von Dachsberg und Witwe nach
Otto von Haslau, bezeugte ein Meister Heinrich der Pogner. 1313 gab Niclas
von Laab mit seiner Gattin Sophie den Hof zu Hadersdorf bei Weidlingau an
den Lehensherrn Christian Truchseß von Lengenbach auf. Er war rechtens
Kaufeigen, sie hatten ihn von Heinrich Urbetsch und dessen Gattin Kathrey
erworben. Als Zubehör ist das "Greut" unter dem Puchberg
angeführt.
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In Laab stellten
König Friedrich und Herzog Albrecht einen Schuldbrief für Graf Albrecht
von Görz über 400 Mark Dienstgeld aus. Da Herzog Albrecht am gleichen
Tag in Wien urkundete, könnte es sich um einen Jagdausflug nach Laab
gehandelt haben.
In der Abrechnung Haimos von
Rügersburg, des Amtmannes in Österreich und Münzmeisters in Wien,
werden für den Aufenthalt des Königs in Laab, Fische verrechnet.
Haimo ist nur für 1330 als Münzmeister bezeugt. vor dem 13. Jänner
1330 verpfändete König Friedrich an Chunrat den Jägermeister den
Zehent zu Himberg. 1330 wird als Todesjahr des Jägermeisters
angenommen, da am 24. April Niclas, der Sohn des Verstorbenen, sein
rechtes Eigen, Bergrecht auf Weingärten im Kaswassergraben Grinzing,
weiters Geld auf Weingärten am Schenkenberg, am Sunberg und zu Nieder
Sievering, weiters auch Geld auf Weingärten, die er von seiner Mutter
geerbt hatte, um 72 Mark Silber an Machart den Jan und dessen Hausfrau
Gertrud verkaufte, der Pfarrer von Laub siegelte als Burgherr, denn
weiter heißt es: "und es sollen auch sie dies alles haben und
auf dem Hof der da leit zu Laub". Abt Moritz von den Schotten
siegelte als rechter Lehensherr. Ob Pfarrer Albrecht nur Burgherr des
Hofes zu Laub war, oder auch Burgherr der Weingärten, ist nicht klar,
eher unwahrscheinlich. Unter Hof zu Laab ist unmißverständlich der
Jagdhof zu verstehen. Pfarrer Albrecht von Laub war wenig später auch
Zeuge eines Weingarten-Verkaufes in Praitensee.
Den anderen Teil der Weingärten
hatte Machart der Jan bereits von Friedrich dem Hadersdorfer gekauft.
Marichart der Jan, nun Witwer geworden, heiratete Anna, die Tochter
Heinrich des Langen und vermachte ihr das gesamte Kaufgut für 200
Mark Silber als Morgengabe. Dies entsprach 400 Pfund Pfennigen, war
also eine große Summe. Viele Wiener Kaufleute waren vermögende
Bürger geworden. In der Urkunde führte er an, daß seine verstorbene
Frau Gertrud die Burgrechte von Friedrich dem Hadersdorfer, dem Vetter
des Nyclas des Jägermeisters gekauft habe. Nach ihren Tod hätte er
selbst die andere Hälfte von Nyclas dazugekauft. Sowohl Nyclas der
Jägermeister als auch Friedrich, der Sohn des bereits genannten
Heinrich des Pogners, der sich von Laab nannte, bezeugen einen
Waldverkauf am alten Hackenberge durch Greif den Zoller zu Rodaun und
dessen Ehefrau Elsbeth. Zeugen waren auch Chunrat von Weidlingsau und
Friedrich von Hadersdorf, der Vetter des Nyclas.
Siebmacher bringt das Wappen der
"von Kahlenberg" allerdings ohne Jahr und ohne Vornamen,
auch ohne Herkunftsangabe. Es ist mit dem Wappen des Jägermeisters,
das von 1331 erhalten ist, übereinstimmend. Im Geschlecht der
Kahlenberger ist ein Chunrat genannt. Dieser nannte sich auch nach St.
Loco, also Heiligenstadt, seine Brüder hießen Dietrich und Wisent.
Die Vermutung liegt nahe, daß dieser Chunrat Jägermeister wurde.
Seine Söhne Stephan und Hans wurden 1357 genannt. In diesem Jahr
erhielt Wolfker von Himberg den Zehent zu Himberg, der einst von
König Friedrich seinem Jägermeister Chunrat von Laab gegeben worden
war, bis dahin hatten "den Satz" von 40 Pfund die Söhne des
Jägermeisters gehabt. Chunrat der Jägermeister war mit einer
Margaret verheiratet gewesen und hatte die Söhne Chunrat und Niclas.
Letzter wurde ebenfalls Jägermeister.
Das Jägermeister Amt wurde 1358
durch Herzog Rudolf IV, neu geschaffen und nach Rappoltenkirchen
verlegt. 1349 wütete die Pest in Niederösterreich und Wien. Herzog
Albrecht floh vor dieser Seuche nach Purkersdorf. Vielleicht war auch
Laab betroffen, wie es für Jahre feststellbar ist.
Die Jagd bedingte Pferdehaltung
und auch Pferdezucht; Pferdehaltung ist auch später noch für Laab
bezeugt. Sowohl in Westen als auch im Osten begrenzen kleine Bäche
den Ort, die von Nord nach Süd fließen. Einer hieß Flamesbach, was
auf die Bezeichnung für das Beschneidemesser der Hengste hinweisen
könnte. Auch in der Babenberger Zeit stand die Jagd an führender
Stelle. Laab besaß einen "uralten" Tiergarten der ummauert
war und über einen eigenen Meiereihof verfügte. Nach der Zerstörung
in der Türkenzeit verlor er seine Bedeutung. Heute liegt das Areal
innerhalb der Tiergartenmauer.
Am 1. Feber 1334 erfolgte in Wien
die Abrechnung der Maut in Linz, die Heinrich Pucher und Philipp
Holzhaimer um 6500 Pfund in Pacht hatten. Für Magister Chunrat den
Jägermeister wurden 8 Mark Silber für einen
"verschnittenen" Hengst verrechnet. Da es sich um Ausgaben
des Jahres 1333 gehandelt haben dürfte, ist anzunehmen, daß auch
Chunrat, der Sohn des Jägermeisters Chunrat zusammen mit seinem
Bruder Niclas Jägermeister war, obwohl er sonst nirgends genannt ist.
Er scheint jung verstorben zu sein, jedenfalls erbte sein Bruder
Niclas.
1336 wurde das Vermächtnis des
Machart des Jans, Bürger von Wien, vom Jahre 1332 wiederholt. Jans,
der Sohn des Ulrich Slosse, anerkannte die Teilung zwischen ihm und
seiner Mutter Elsbeth von Laab, die nun Hausfrau des Friedrich von
Laab war, der wieder Richter der Stadt Neuburg war. Die Teilung, die
aber inhaltlich nicht angeführt ist, hatte auf Geheiß Herzog
Albrechts, der Hofmeister Otto von Chulibe und der Forstmeister Jans
der Taler vorgenommen. Bereits 1344 wurde Friedrich von Laab als Rat
und Richter der Stadt Neuburg klosterhalb genannt, als Vergleich
zwischen Propst Rudwein von Neuburg und der Stadt geschlossen wurde.
1345 wurde auch die "Setz" des Ulrich, des Sohnes des Amann
von Leb-Laab- genannt. 1352 konnte Wolfhart, der Pfarre der St.
Colomannkirche zu Laab, den Weingarten "der Tilln Köller in
Pechtoldsdorf" erweben, er sollte für immer beim Gotteshaus
verbleiben. Er ist im Dienstbuch der Pfarre eingetragen, später hatte
ihn die Zeche von Enzersdorf zu Lehen. Für die Stiftung Gaming
verkaufte Ulrich der Strein von Schwarzenau an Herzog Albrecht einen
Hof in der Knappenstraße in Perchtoldsdorf, der Lehen des Herzogs
war. Hiezu gehörten 5 TGW Wiesen zu Laab und 2 TGW Wiese zu Ödalaab.
Letzteres ist heute unbekannt. Ob diese Wiesen tatsächlich an Gaming
kamen, ist nicht nachweisbar, wichtig waren die Weingärten. Nur
einmal hören wir noch von den Söhnen des letzten Jägermeisters
Niclas von Laab. Stephan und Johannes verkauften an den Forstmeister
Wernher der Schenk den Weingarten der Holzhammer zu Nußdorf,
wozu Herzog Albrecht seine Einwilligung gab.
Das Urbar des Schottenstiftes aus
dem Jahre 1376 enthält keine Besitzungen in Laab. Tatsächlich
dürfte aus nicht mehr bekannten Gründen für Laab immer ein
gesondertes Grundbuch bestanden haben.
Hans der Derrer von Perchtoldsdorf
hatte eine 20 TWG große Wiese auf der inneren Weide zu Laab als Lehen
inne. Für das gleiche Jahr führt das Lehenbuch Herzog Albrecht III.
an: Die Eselin zu Laab hat zu Lehen "vier huenrr", die
Stephan am Pichl dient. Die Eselin von Laab, deren Vorname nicht
genannt ist, war dieMutter des Pangratz des Esels, der vor 1396 einen
Hof zu Laab zu Lehen hatte, weiters die Wiese Hundskehl, heute im
Gemeindegebiet Breitenfurt, 4 Lehen Äcker zu Laab und 74 Pfennige
Geld auf dem großen Hof. Michael von Laab könnte aus dem Geschlecht
der Esel gewesen sein, war er der Vater des Pangratz Esel? Die Familie
der Esel weist nach Gaaden, doch waren damals bereits Teile der
Familie im nördlichen Niederösterreich ansässig.
1382 stellte Ulrich von Laab
zusammen mit seiner Hausfrau, Mert dem Vorster und Jans von Laab einen
Vollmachtsbrief für einen Hausverkauf in der Strauchgasse in Wien
aus. Die Urkunde besiegelte Ulrich der Eybesbrunner als Richter in
Laab. Sowohl das Siegel des Verkäufers als auch das des Richters sind
erhalten geblieben. Der vorgenannte Michael von Laab siegelte für
Erhard von Alland, der an Herzog Albrecht Güter "zu den Wassern
unter Schwarzensee" verkaufte. Sein Siegelwappen verrät aber
keine Verwandtschaft mit den Vorgenannten. Im gleichen Jahr wurde ein
Jerio (Georg) von Laab mit seiner Gattin Chunigunde genannt.
Göschlein der Prenner besaß 1385 Wiesen in Laab. Die Prenner kamen
aus Neustadt. 1391 fronte Peter aus Kloster Neuburg anstatt seiner
Hausfrau Margarete, Ulrich dem Eybesbrunner den Hof in Mewerling
-Meidling-, der früher im Besitze seines Bruders Hans gewesen war,
aber auch seinen Hof zu Laab mit allem Zugehör. Um 1396 war Niclas
der Mitterndorfer Besitzer eines Hofes zu Laab, den er von Jansen
Hendlein dem Juden gekauft hatte. Die Mitterndorfer besaßen zu diesem
Zeitpunkt ihr Stammschloß nicht mehr. Die Feste Mitterndorf gehörte
Göschl dem Innprucker, der auch auf Neuhaus saß. Über Mitterndorfer
kam dieser Hof durch Kauf an Hans Neuhauser. Die Neuhauser, wie sie
richtig genannt werden sollten, waren seit 1362 Erben der Feste
Wildeck. Agnes, die Witwe nach Steffan dem Zumser, hatte um 1398 eine
2 TGW große Wiese auf der "Hundzkelle" bei Laab.
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1418 wurde Irnfried der Aichberger
durch Herzog Albrecht V. mit dem Hof zu Laab, den er von Mattes dem
Neuhauser erworben hatte, belehnt. Im März war Irnfried in
Neulengbach Zeuge für Wenzlab dem Innprucker. Die Verkaufsurkunde des
Mattes des Neuhausers ist erst mit Datum 19. Juli ausgestellt.
Erwähnt wird, daß Hans der Neuhauser Äcker und Wiesen von
Göschlein dem Prenner zum Hofe dazugekauft hätte, die der
Pfarrkirche zu Laab dienten. Der Kaufpreis betrug 180 Pfund. Zum Hofe
gehörten 5 Lehen, von denen zwei dem Herzog dienten, drei waren
Burgrecht des Pfarrers Jörg von Laab. Der Pfarrkirche diente man 1/2
Pfund und 12 Pfennige, in diesem Hof
dienten:
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der Krewczer von: 1 Hofstatt, 12
Pfennige....... der Eberl von: 1 Hofstatt 12 Pfennige....... der
Philipp von: 1 Hofstatt 12 Pfennige, 2 Hühner....... Andre Wulffinkch
von: 1 Wiese auf der Weide, 20 Pfennige....... Michael und Dietrich
die Schreiner von: 1 Hofstatt, 32 Pfennige und 3 Hühner.
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Jörg, der Pfarrer siegelte als
Burgherr, Lienhart und Pangratz die Neuhauser als Vettern des
Ausstellers. Hier handelte es sich um den späteren Thurnhof. Die
Belehnungsurkunde ist eine beglaubigte Abschrift des Schreibers
Knöringer vom 4. Dezember 1674. Der damalige Inhaber von Laab,
Christoph von Abele Lilienberg, hat dies Abschrift aus dem Grundbuch
der Schotten anfertigen lassen. Niclas der Mitterndorfer ist als
ursprünglicher Besitzer genannt.
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Jacob der Pawr war Amtmann des
Pfarrers zu Laab, mit seiner Zustimmung verkaufte Lukas der Slitt,
Meister der freien Künste, eine Wiese in Lachsendorf, die der Pfarre
jährlich 12 Pfennige diente, an Heinrich den Fragner von Brunn und
Anna. Die Pfarre Laab besaß in Brunn am Gebirge zwei nebeneinander
liegende Häuser, eines war später Mariatheresianische Schule, heute
Haus Grünkranz.
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Die Pfründenmatrikel der Diözese
Passau nennen für 1429 den Abt von den Schotten für die Kirche in
Laab. Ein Bernhard der Eybesbrunner schuldete 1430 dem Stephan
Fewchter 65 Pfund und verpfändete ihm dafür eine 18 TGW große Wiese
zu Laab, die neben dem Baumgarten des Herzogs lag, weiters 40 Pfennige
auf behausten Gut, das damals Andre der Kostler innehatte und
Burgrecht des Pfarrers von Laab war. Hiezu gehörte noch eine 8 TGW
große Wiese zu Laab auf der Heide, zunächst des Tiergartens und 3TGW
Wismad die "Puhel Wisn", die freies Eigen war. Sollte die
Schuld in 3 Jahren nicht zurückgezahlt werden, müßte ein Kaufbrief
ausgestellt werden. Neben dem Aussteller siegelte auch Pfarrer Jörg
von Laab und Caspar Schifer. Ulrich der Eybesbrunner, der Sohn des
früher genannten Ulrich, war zu dieser Zeit Castellan der Araburg und
mit den Neuhausern versippt. Das Geschlecht hatte zu diesem Zeitpunkt
also noch Besitzin Laab.
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1431 wurde ein Urbar der Pfarrkirche
Laab aufgestellt, das erhalten geblieben ist. Thomas Neuhauser, der
Sohn des vorgenannten Matthes, verkaufte 1439 Zehentanteile in der
Waldmark, die auch sein Vater besessen hatte und die aus dem Erbe nach
Leutold von Wildegg-Alland stammten. Laab war nicht inbegriffen, womit
eine klare Trennung unterhalb und oberhalb der Reichen Liesing
erwiesen ist. Waldmark war das Gebiet der Schenkung von 1002 und lag
südlich der Dürren Liesing, der Kaltenleutgebin oder des
Kaltenleutgebner Baches. 1445 vermachte der Kaplan Kaspar der
Perchtoldsdorfer Spitalskirche, in seiner letztwilligen Verfügung der
Pfarrkirche in Laab aus seinem Besitz ein "Spezial mit 88
Messen". Diese Gabe kam dem Pfarrer Simon Fröhlich von Laab zu
Gute, der 1444 um 63 Pfund 2 Weingärten zu Perchtoldsdorf von den 100
Pfund kaufen konnte, die Ulrich Permann, ein Bürger zu Wien, zu einem
Jahrtag in der Kirche zu Laab gespendet hatte. 1449 konnte der Pfarrer
2 Weingärten am Neunberg zu Rodaun auf 8 Jahre in Bestand geben. 1450
wurde eine Wiese auf der Dürrenweiden, zunächst der Lebstraße
genannt. Der Turmhof wurde erstmalig 1453 als solcher bezeichnet. Mert
Paltram verpfändete diesen Hof zu Laab an Lienhard Hechelhaimer
einschließlich der Äcker, die Hans der Neuhauser von Göschlein dem
Prenner erworben hatte. Mert der Paltram kann als Besitzer des
Paltramhofes in Brunn nicht nachgewiesen werden.
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diese Urkunde besiegelte Pfarrer
Hans von Laab. Ein Leonhard Hagkhaimer zu Geitendorf -Jeutendorf- war
mit Margaret, einer Schwester des Bernhard Marschall von Reichenau
verheiratet. Im Jahr darauf vermachte Jörg der Allanzpeck 500 Pfund
auf dem Jaid-Jagd Hof zu Laab für seine Frau Magdalena, Tochter des
Hans Hulber, wiederum siegelte Pfarrer Hans. Als 1455 Lienhard
Hechelhaimer den Thurnhof (Turmhof) zu Laab an Jörg den Marschall von
Reichenau verkaufte, siegelte er wiederum als Burgherr.
In diesem Jahr resignierte ein
neuer Pfarre, Thomas Bogner, worauf Johann Wennger, von den Schotten
präsentiert, Pfarrer wurde. Johann Dobinger, der "Cappellanus"
zu Rodaun sollte ihn im Auftrag Bischofs Udalrich von Passau
einsetzen.
!459 verkaufte Caspar Hönesdorfer
1 Wiese im Wienerwald mit 6TGW auf der Dürrenweiden zunächst der
Laaberstraße und zunächst der Wiese des Erhard Planken, des
Kalkbrenners von Rodaun, um 46 Pfund an diesen und dessen Hausfrau
Chunigunde. Das Kalkbrenner Gewerbe ist schon 1307 in Rodaun bezeugt,
erst später wurde es durch welsche Kalkbrenner auch in
Kaltenleutgeben ausgeübt. Hiezu wurde die Bewilligung des Michel,
Burggraf zu Hardegg, des heiligen römischen Reiches Hofrichter und
Forstmeister in Österreich, eingeholt. Diese Wiese diente in das Amt,
worin sie lag, also in das Amt Laab, eines der ältesten Ämter des
Waldamtes. Friedrich der Hechelhaimer verkaufte 1474 von
Gumpoldskirchen aus den Thurnhof (Turmhof) zu Laab an Balthasar
Weyhenpüler, dessen Gattin ein Haus auf der Wieden in Wien besaß.
Erst 1480 konnte konnte Kaiser Friedrich Weyenpüler mit die dem Hof
belehnen. 10 Jahre später verkaufte Balthasar oder Walthasar diesen
Hof mit Bewilligung des Königs Matthias Corvinus an das Stift St.
Dorothea in Wien. Knapp vor seinem Tode belehnte dieser das Stift.
Bernhard Allanzpeck, der Sohn des Jörg, verkaufte 1491 den Jaidhof
ebenfalls an das Stift Dorothea, wozu die Bewilligung des Abtes Johann
von den Schotten eingeholt wurde. Für diesen Verkauf bevollmächtigte
Bernhard seine Mutter Magdalena, wiederverheiratete Wiesendorfer, das
Kaufgeld zu übernehmen. Ein Thomas Wiesendorfer hatte 1490 an Christoph Marschall von Reichenau den Hof am Thurrnberg in
der Pfarre
Wartberg verkauft. Der Verkaufsbrief von 1491 siegelte der Vetter des
Ausstellers, Wolfgang Hulber, Bürger zu Wien und zu dieser Zeit
Forstmeister in Österreich. 1492 ließ sich das Stift Dorothe vom Abt
Johann con den Schotten den Kaufbrief des Thurnhofes und die
seinerzeitigen Belehnung des Bathasar Weienpühlers mit diesem Hof
"vidimieren", worauf der Belehnung durch den Landesfürsten
nichts mehr im wege stand. König Maximilian belehnte das Stift mit
diesem Hofe, zu dem 4 dienstbare Hofstätten, 18 Joch Äcker, 35 TGW
Wiesen und der Hof gehörte. Wegen diesen Hofes wurde aber ein halbes
Jahr später das Stift vor das Landmarschallgericht unter Christoph
von Liechtenstein geladen. Der Prozeß, der sich über Jahre hinzog,
endete für das Stift ungünstig, es mußte den Hof nochmals kaufen,
da derselbe ja am 7. Juli 1455 von Lienhard Hechelhaimer rechtmäßig
verkauft worden war. Der damalige Käufer, Jörg Marschall von
Reichenau hatte den Hof an Eberhart Marschall von Reichenau vererbt,
der nun die Klage eingebracht hatte. Das Stift konnte den nicht
genannten Kaufpreis nicht voll erlegen und stellte über 100 Pfund
einen Schuldbrief aus. Erstmalig gehörte Laab nun einem Besitzer,
nicht aber einen Lehensherren. Nutz und Gewähr des Jaidhofes erhielt
das Stift erst 1501 durch das Schottenstift. 1497 bis 1501 war
Leonhard Potz Pfarrer in Laab, 1513 -1522 Thomas Haslinger.
1520 verpachtete das Stift beide
Höfe, also den gesamten Besitz an Vincenz Vilcziberger und dessen
Hausfrau Anna. 1529 wurde der Jaidhof, die Colomannkirche mit dem
Pfarrhof und der Thurnhof durch die Türken zerstört und vermutlich
viele Urkunden vernichtet. Die Laaber Bauern konnten sich
aber"auf der Schanze" erfolgreich verteidigen. Als Schanze
diente der noch heute bestehende Steinbruch im Wald. Abt Wolfgang von
den Schotten hat 1549 gegen die Grundholden Klage erhoben, sie hätten
von1529 an die Einkünfte der zerstörten Kirche bezogen, aber nicht
ausgewiesen. Die Kirchenrechnung wurde erst 1549-1550 erstellt. Der
Abt hat die Regierung auch angezeigt , daß seit 1529 in Laab kein
Pfarrer eingesetzt worden war, die Laaber würden aber die Einkünfte
genießen. Vermutlich war seit 6. Juni 1548 Johann Polhaymer, Domherr
zu Wien, als Pfarrer eingesetzt. Nach ihm müßten die polhaymerischen
wiesen bezeichnet worden sein. Kaiser Ferdinand riet den Abt Wolfgang
zu einem Vergleich mit den Holden, da diese zwei Weingärten verkauft
hätten, um die Kirche wieder eindecken zu können. Laab wurde damals
von der Pfarre Perchtoldsdorf betreut. 1552 erging das Urteil im
Prozeß zwischen den Schotten und dem Waldamt Laab: Grund und
Vogtrecht gebühre dem Waldamt, dem Abt nur die Lehensherrlichkeit
über die Pfarre, dem Pfarrer nur der Grunddienst von 10 Holden. Der
scheidende Waldmeister Niclas Pitti stellte die Rechnung über 784 fl,
22kr Prozeßkosten aus. In Hinkunft sollte der Vicedom Christoph
Polten und Waldmeister Georg Freisleben vom Zechmeister des
Gotteshauses die Rechnungen einfordern.
Erst 1541 erfolgte eine neue
Verpachtung seitens des Stiftes St. Dorothea an Hans Schmidt, dessen
Hausfrau Scholastica und die Tochter Katherina. Seit 1547 prozessierte
das Stift gegen diese Pächter. 1544 hat der damalige Waldmeister
Niclas Pitti den GUR Hof in Laab gekauft, dessen Bezeichnung schon vor
1529 aufscheint. Gur kommt aus dem mittelalterlichen Gua und könnte
Hengsthof bedeutet haben, womit wieder auf die bereits genannte
Pferdezucht hingewiesen würde.
1567 wurde mit Genehmigung Kaiser
Maximilians II. an Paul Dornberger, , seine Hausfrau Margarete und die
Kinder Colmann, Katherina und Elisabeth verpachtet. Fast unmittelbar
nach Pachtbeginn wurde bis 1582 mit Paul Dornberger prozessiert. 1572
gehört lat Urbar der Waldherrschaft Purkersdorf das Gebiet um den
Roten Stadl in Breitenfurt zur Herrschaft Laab. Einer der ältesten
Bauernhöfe in Breitenfurt, am Kirchsteig nach Laab auch heute noch
gelegen, war verpflichtet, das Heu der Herrschaft Laab in diesen
"Roten Stadel" einzubringen. Dieses Bauernhaus muß also zu
Herrschaft selbst gehört haben und ist älter als das Dorf
Breitenfurt. Während der Prozeßzeit mit Paul Dornberger wurden die
Schottenbesitzungen visitiert, Laab aber als zugehörig bezeichnet.
Von 1576 bis 1633 gibt es Anrechnungen der Zechleute des Gotteshauses
St. Colomann. Als Agnes Schwarz, "hausgesessen" zu Laab und
Untertanin des Stiftes St. Dorothea, am 19. April 1589 starb, nahm der
Richter Georg Ruesch 1591 mit seinen Geschworenen eine Schätzung der
Verlassenschaft vor. Von 123 fl, 4Sch und 10 kr, einschließlich des
Wertes der Behausung, verblieben nach Abzug der Schulden von 30 fl, 4
Sch, noch 96 fl und 10 kr. Im Jahre 1596 war Leonhard Polz Pfarrer in
Laab. Augustin Teuffenbach, Bürger zu Perchtoldsdorf hatte in diesem
Jahr eine 4 TGW Wiese bei der Kirche, genannt das "Geräut"
in Brauch, vorher hatte sie sein Schwager Hans Walkaumb, Förster zu
Rodaun genossen. Nun hatte sie Pfarrer Polz an Stephan Weiß und
Catherina zu Laab, gegeben, die Wiese war aber versetzt. Teuffenbach
sollte sich dem Grundbuch stellen, die arme Pfarre Laab müßte Kirche
und Pfarre erhalten. Georg Abt von den Schotten wollte ds Grundbuch
vorlegen, da die Wiese immer zur Pfarre Laab gehört hatte. Die ganze
Gemeinde Laab bestätigte im Beisein des Waldschaffers, daß die Wiese
zum täglichen Licht in der St. Colomannkirche 16 Pfennige diene. Paul
Pachamer, Hofmeister zu den Schotten und Grundschreiber der Pfarre
Laab bestätigte die Eintragung der Gewähr in den Büchern.
Kaum war der obengenannte Prozeß
zu Ende, wurde an Gilg Dieterl verpachtet, der bis 1607 Pächter
blieb. 1609 nahm der Laaber Richter Hans Klang mit seinen 4
Gerichtsgeschworenen, zu denen auch Gilg Dieterl gehörte einen
Vergleich zwischen Jorg Pichler zu Laab und dessen Stiefkindern vor.
Der Procurator und Hofmeister des Stiftes Hieromymus Hoffer stellte
1626 für Sebastian Peer und seine Hausfrau Margarete einen
Gewährbrief für ein Haus in Laab aus, ebenso für Andreas Vischer
und Anna. 1639 stellte er für Christoph Lux und dessen Gattin Agnes
einen Gewährbrief über eine Behausung in Laab aus.
Aus dem Jahre 1648 hat sich ein
Gewährbrief für den Hofbäcker Michael Neuner erhalten, den Abt
Antonius von den Schotten am 19. September ausstellte. Abt Petrus von
den Schotten stellte am 14. Feber 1661 für Francicus Mayer (von
Mayershaimb), kurfürstlich Trierscher und Kölnerischer, auch
erzfürstlich Österreichischer Rat und Resident am kaiserlichen Hofe
und für seine Gattin Helena Mayer, geborene Testarello de la Massa,
die Gewähr für ein Haus in Laab aus, das neben dem Haus des Thomas
Stoll lab. Hiezu gehörten auch verschiedene Äcker, alles diente dem
Pfarrer des St. Colomann Gotteshauses oder der Kapelle zu Laab.
Vorbesitzer war Hans Hohenecker mit seiner Gattin Barbara. Nach dessen
Tod war es an den Sohn Stephan gefallen. Nach einem Vergleich vor dem
kaiserlichen Waldamt in Purkersdorf am 14. Juli 1650 wurde das Haus
Barbara zugesprochen. Sie sandte es aber später auf und verkaufte es
um 600 Gulden an den Hufschmied Georg Schmidt zu Kalksburg. Eine
ebenfalls dazugehörende Hofstatt hatte Benedikt Hohenecker mit seiner
Hausfrau Magdalena bewohnt. Nach dem Tod der Magdalena fiel ihr Anteil
an die Kinder Andre, Anthoni, Hans, Orenz und Maria. Durch einen
Vertrag am 11. Jänner 1627 vor dem kaiserlichen Waldamt in
Purkersdorf war das Haus an den Vater allein, nach dessen Tod aber
wieder an seine Kinder gekommen. Anthoni war bereits verstorben, hatte
aber eine Tochter Magdalena hinterlassen. Durch einen weiteren
Vergleich vor dem Waldamt am 1. Feber 1634 zwischen den Kindern und
dem Enkelkind kam es an den Bruder und Vetter Hans Hohenecker allein.
Nach einem weiteren Vertrag vom 14. Juli 1652 kam es an Barbara
Hohenecker. Über Georg Schmidt kam das Haus ebenfalls an Mayer. Ein
Menschenalter vor dem zweiten Türkenkrieg muß Laab so anziehend
gewesen sein, daß ein Gesandter dort Ruhe und Erholung suchte! Seine
Gattin war eine Schwester des berühmten Domherren von St. Stephan,
Johann Matthias Testarello de la (della) Massa, nach dem eine Gasse im
13. Bezirk benannt wurde.
Aus dem Jahre 1601 hat sich ein
Pantheidingbuch für die Untertanen das Waldamtes erhalten, das also
auch einige Bewohner von Laab betraf. Nach dem Ende des Prozesses
gegen Gilgen Dieterl, verpachtete St. Dorothea seinen Laaber Besitz
1607 an Christian Mässinger, der vorher Verwalter der Herrschaft
Mauer gewesen war. 1615 prozessierte es auch gegen diesen Pächter und
verpachtet 1616 an Lorenz Mändl. Kaiser Matthias mußte damals das
Stift durch einen Verordnungsbrief unterstützen, Gregor Ruesch mußte
den Thurn- und den Gjaidhof an den Convent abtreten. Der Förster in
Laab, Lienhard Hochleutner, verfaßte 1622 sein Bittschreiben, das das
Wiesenwirtshaus in Breitenfurt betraf. Stift Dorothea hat auch
weiterhin verpachtet, teils an Untertanen, teils an Dr. Mayr. Nach
150-jähriger Besitzzeit verkaufte nun das Stift den gesamten
Besitz 1669 an Christoph Abele von Lilienberg. Probst Ferdinand und
der Vicedecanus Floridus Christophorus Elber und das ganze Kapitel
meldeten ihren Untertanen am 24. April 1669 den Verkauf an Hofrat
Abele, Edlen Herren auf Hacking und entließen diese aus ihrer
Pflicht. Mit gleichen Tag bestätigte der Apotheker zur "gulden
Cron" in Wien Johannes Heinrichssohn, dem Stift die
Abschlagszahlung von 1500 fl, wonach vom angelegten Kapital noch 2500
fl als offen verblieben.
Abele ließ 1670 eine Abrechnung
der St. Colomann-Kirche zu Laab erstellen, die einen Ausstand von
offenem Zins über 420 fl ergab. Abele hat sein Kaufgut nachher sehr
genau überprüft. Es standen ihm ja Briefe zu Verfügung, die den vor
150 Jahren getätigten Kauf des Stiftes beinhaltet haben. Als er
feststellte, daß ein ganzes Lehen fehlte, erhob er gegen den
Verkäufer die Anklage wegen Felonie, das heißt wegen Untreue
gegenüber den Lehensherrn; da das fehlende Lehen ohne Zustimmung des
Lehensherrn in andere Hände gekommen war. Wie dieser Prozeß
ausgegangen ist, ist nicht bekannt, doch erhielt Abele Zugeständnisse
seitens des Kaisers.
Kaiser Leopold I. schenkte seinem
geheimen Sekretär Abele im Jahr des Kaufes auch den Tiergarten zu
Laab. Im Dezember wurde der Besitz als landesfürstliches Lehen
bestätigt. Der Obrist JM Franz Albrecht Graf von Harrach hat 1654
bestätigt, dass dieser Tiergarten ganz ausgeholzt wäre. Im Jänner
1670 erhob Kaiser Leopold des Thurnhof zum freien Allodigalgut für
Christoph Abele von Lilienberg, damit wurde er für die von Stift St.
Dorothea begangene Felonie vom Kaiser entschädigt. Für die ebenfalls
gegebene Dorfobrigkeit zu Laab musste Abele jährlich 56 Gulden
erlegen. Der Tiergarten wurde 1672 durch die Hofkammer eingeantwortet,
2 Jahre später musste er aber 1000 fl hiefür erlegen. Die Ausmarkung
des Reisach, des Waldes der Gemeinde Laab war neu vorgenommen worden
und sollte im Waldbuch eingetragen werden. 1675 erhielt Abele für das
Wiesenwirtshaus in Breitenfurt, das nach Hochleutners Freihof Aller
Engelmannsteig genannt wurde, ebenfalls den Freibrief, für den er
1676 400 fl erlegen mußte. In diesem Jahr zahlte Abele für den
Pizwald und für 3 Anger in der Langseiten hinter Laab 1000 fl. Ein
Albrecht Engelmann, nach dem der Hof benannt wurde, ist aber
unbekannt. 1677 verlieh ihm der Kaiser auch das Reichsgejädt, also
die niedere Jagd im Tiergarten zu Laab. Abele schloß auch einen
Vergleich mit Abt Johann von den Schotten, der ihm die Pfarre Laab
überließ, ihn aber verpflichtete die Kirche wieder instand zu setzen
und den Pfarrhof, der ja noch immer eine Ruine war, wieder aufzubauen.
Bischof Wilderich hat diesen Vergleich 1680 bestätigt. Dies wurde als
ein Verschenken der Pfarre bezeichnet, da angeblich keine
Gegenleistung zu erbringen war. Abele hat zu dieser Zeit auch die
Temporalien der Pfarre Hütteldorf besessen. Er war der Stifter des
Liborius-Altares in der Servitenkirche in Wien, der auch heute noch
besteht. In Fronleiten stiftete er das Kloster und erwählte dort
seine Grabstätte. Kirche und Kloster bestehen noch, mußten
allerdings durch einen anderen Orden übernommen werden.
- Abele, der auch die Herrschaft Schloß Hacking besaß, faßte
beide Herrschaften unter Laab Hacking zusammen. Der Turmhof, dessen
Neubau oder Umbau er in Auftrag gegeben haben muß, nannte er Schloß
Winterspach. Vischer hat dieses Schloß nicht gezeichnet, vermutlich
weil der Bau nicht fertiggestellt war. Die Türken haben ihn
gründlich zerstört. Der Wiederaufbau unterblieb weitgehends,
so daß heute nur der Vordertrakt des ursprünglichen Vierkanters
steht, in dem die Colomann Kirche und der Pfarrhof untergebracht sind.
Abele war mit Buccelini befreundet, so daß angenommen werden kann,
daß dieser Verfasser der Schloßpläne war. Abele gelang es auch, ein
Haus, das der Pfarre Ort diente, für die Herrschaft Laab wieder
zurückzuerwerben. Es lag zwischen dem Schloß und dem Haus des
Richters Christian Leichtsinnig.
- Abele hat mit 1. Jänner 1676 ein "Panthhädungs Articual
über die Herrschaft Laab oder Wintwerspach" erlassen. 1073 ließ
er alle Wiesen aufnehmen, die im Laaber Gemärke lagen und deren
Lehensherren feststellen. Beginnend bei der großen Weide waren es 60
Wiesen. Weitere 52 Wiesen lagen auf der Kirchenseite. Zur Kirche Laab
gehörte auch die Wiese Piersfleck, die viele Jahre St. Erhard in
Mauer in Bestand hatte. Heute heißt die Wiese Jagerfleck und liegt
innerhalb des Waldbereiches der Katastral Gemeinde Breitenfurt. Die
Marktgemeinde hat eine Gasse "Zum Jagerfleck" genannt. 1674
war die Kapelle im Schloß Winterspach fertiggestellt und wurde durch
den Wiener Weihbischof und Schottenabt der heiligen Dreifaltigkeit
geweiht.
- Seit 1681 erhielt Abele die Besoldung eines
Hofkammerpräsidenten. Vorerst übte er das Amt als Administrator aus,
wurde aber Hofkammerpräsident. Im März 1683 resignierte er wohl
angesichts der Weigerung der Stände, die geforderten Beträge zur
Aufrüstung gegen die nahende Türkengefahr zu bewilligen. Noch vor
der Belagerung konnte Abele ein Haus am Kohlmarkt erwerben, so daß er
wenigstens seine Wertsachen und Dokumente retten konnte. Sowohl Laab
als auch Hacking wurden durch die Türken zerstört. Abele selbst war
in Sondermission für Kaiser Leopold in Passau. Nach der Belagerung
Wiens übernahm er das Verpflegungswesen für die Armee in Ungarn und
kehrt von dort schwer erkrankt heim. In Steyr verfaßte er 1684 sein
Testament, worin er seine Gattin Maria Clara zur Generalerbin
einsetzte. Diese war eine Tochter des Bürgermeisters von Steyr,
Johann Mayer von Vorchenau und Lindenfels und der Margarete Zehetner.
Abele selbst wurde durch den Kaiser noch in den Grafenstand erhoben.
Er starb am 12. Oktober 1683? in Wien und wurde bei den Serviten in
Wien provisorisch bestattet, 1689 wurde er nach Fronleiten
überführt.
- Bis zu ihrem Tode war nun Maria Clara, die durch neuerliche
Heirat eine Gräfin Salburg geworden war, mit ihrem zweiten Gatten nun
Eigentümerin von Laab. Der Vertrag mit der Pfarre Laab war zwar
aufrecht, doch war er angesichts der Türkenbedrohung nicht mehr zur
Durchführung gekommen. Um diesen Vertrag erfüllen zu können,
verkaufte Gräfin Salburg die Herrschaft um 20.000 fl an Seyfried II.
Christoph Graf Breiner, der sich seinerseits verpflichtete, damit die
Erfüllung des Vertrages über die Pfarre Laab zu übernehmen. 1693
hat sie als Gräfin Salburg die Urbarsteuer bei dem Gut Lääb um 675
fl gekauft. Der Verkauf selbst wurde 1695, im Todesjahr der Gräfin
durchgeführt. Ihr Testament wurde am 21. März publiziert. In ihrem
ersten Testament hatte sie eine Summe von 10.000 fl zum Rückkauf von
in die türkische Gefangenschaft entführten Menschen gestiftet.
Angesichts der eigenen finanziellen Verpflichtung bezüglich der
Pfarre Laab mußte sie diesen Betrag auf die Hälfte reduzieren. 50 fl
betrug die Rücklösesumme für einen Gefangenen! 1696 suchte Johann
Graf zu Salburg um dir Abschreibung von Laab mit 32 behausten und
unbehausten Gütern an.
- 1698 erwarb der Hofkammerrat Franz Josef Krapf die Herrschaft
Laab, die Zuschreibung an ihn erfolgte erst am 4. Feber 17000. Doch
bereits 1711 suchte Anton Albrecht von Schmerling um Zuschreibung der
Herrschaft an, er hatte von Franz Josef Krapf 27 Häuser,
worunter 6 neu attestierte öde waren , gekauft.
- 1718 suchte die Fürstin von Liechtenstein um Abräumung des
Wipfelholzes einer Wiese im Laaber Dienst an. Sie hatte die 20 TGW
große Wiese in den Diebsgräben am Kaufberg und an der
Überreitergmein im Großamt Reichliesing liegend, von Michael Buecher
und seiner Gattin käuflich erworben.
- Anton Albert von Schmerling war Hofkammerrat. Er besaß ein Haus
in der Bäckerstraße in Wien. 1728 überließ er den ersten Stock
dieses Hauses Lous Chevalier de St. Martin zu einem Zins von 500 fl.
Sein einziger Sohn, Jacob von Schmerling war N.Ö. Regimentsrat und
wurde nach seinem Vater 1734 testamentarisch Universalerbe. Um 1742
kam das Grundbuch der Pfarre Laab zu einer Streitentscheidung an die
Abtei Heiligenkreuz und blieb dort in diesen unruhigen Zeiten liegen.
Der damalige Pfarrer Effinger konnte 1745 mit dem Grundherren Jacob
von Schmerling einen Vertrag schließen. Er erhielt den
herrschaftlichen Teich und mußte dafür die Erhaltung des Pfarrhauses
und des Schulhauses bestreiten, wofür jährlich 2 fl zu erlegen
waren. Der Vertrag sollte aber mit der Amtszeit Effingers zu Ende
gehen, der Teich wieder an die Herrschaft zurück kommen. 1753 erhielt
das St. Colomann-Gotteshaus durch den Grundherren die Gewähr der
Prenner Wiesen, die 7 TGW hatte und zwischen der Gemeinde und dem Wald
lag. Um 500 fl hatte sie das Gotteshaus von Johann Anton Guttenberg
gekauft. In diesem Jahr wurde die Viehweide, wofür laut Kontrakt
von1752 dem Waldamt jährlich 80 Gulden zu entrichten waren, den
Bauern zur direkten Bezahlung selbst überlassen. 1767 verkaufte der
k.k. Hof-Medicus Jean Baptiste Thiery sein Haus in Laab an den k.k.
Hof Kriegs Concipisten Carl von Royß um 1500 fl, der um 300 fl auch
das Mobilar erwarb. Dr. Thiery hat sein Haus lebevoll als "Casa
bianca" bezeichnet, hier beim Kauf, wozu auch die Wiese die
Drimmerin mit 5 1/5 TGW gehörte, ließ er sich aber durch Engelbert
Josef von Augusti, einem Kanoniker des Stiftes St. Dorothea vertreten.
Maximilian von Schmerling verkaufte die Fidei-Comiß- Herrschaft Laab
samt den Freihaus zu Breitenfurt im Juli 1769 um 35.400 fl an Carl
Reichsgraf von Colloredo, geheimer Rat und Feldmarschalleutnant,
Obrist über ein Regiment zu Fuß und der Komtur der Balley
Österreich des Deutschen Ordens. Beim Deutschen Orden verblieb Laab
bis zur Auflösung der Herrschaften.
In der Josefinischen Fassion erhielt Laab die
Nr. 23 im VUWW. Georg Högn war Richter zu Laab, Geschäftsleiter
des Deutschen Ordens war Wenzel Krechner. Folgende Riede wurden
benannt:
- Ried I:
bei Roth Stadl
- Ried II: bei
Kirchweg von Mayerhof
- Ried III: in Laaber Gemein
Wald
- Ried IV: rechts am Rueland
- Ried V: Kreuzfeld im
Gemeindewald
- Ried VI: Windlacken
- Ried VII: Haidwiesen
- Ried VIII: Überreiter Gmein
- Ried IX: Dachsgeschleif
- Ried X:
Hirschengstim oder Eichberg
- Ried XI: Diebsgraben
- Ried XII: Am Kaufberg
- Ried XIII: Bernberg
- Ried XIV: Am Gutenbach
- Ried XV: neben Kaiserzipf am Kaufberg
Waldungen:
- 275 Gemeindewald, Gemeinde Laab
74,51 Joch 5 Klafter
- 276 Kreuzfeld, Gemeinde Laab
17,16 Joch 0
- 277 am Diebsgraben, Gemeinde Laab
6,43 Joch 8 Klafter
- 278 am Dachsgeschleif, Gemeinde Laab
3,42 Joch 12 Klafter
- 279 alter Tiergarten, Deutscher
Orden 7,31
Joch 5 Klafter
|
-
280 alter
Tiergarten
10,16 Joch 13 Klafter
-
281 Überreiter Gmein, k.k.
Waldamt 80,32
Joch 0
-
283 Kaufberg, k.k. Waldamt
193,32
Joch 0
-
283 Kaiserzipf, k.k. Waldamt
77,48
Joch
0
-
284 Lemberg, k.k. Waldamt
94,37
Joch
0
-
285 Diebsgraben, k.k. Waldamt
57,16
Joch
0
Gesamtausweis:
-
Wiesen
942,26
Joch
9 Klafter
-
Wald
623,40
Joch
18 Klafter
-
Summe:
1566,20
Joch
27 Klafter
Die Katastralgemeinde Laab erhielt
1819 die Nr. 189 im VUWW. Sie grenzte mit Breitenfurt, Wolfsgraben,
Mauer und dem k.k. Waldamt.
-
Gemeinde Laab 66, 67, 77,
Wald
77 Joch 1022 Klafter
-
Herrschaft Laab 143,144,151,
160, 163 31
Joch 767 Klafter
-
Waldamt Purkersdorf
94 Joch 1374 Klafter
-
165, 167 Dachsgeschleif
112 Joch 1070 Klafter
-
170
Diebsgraben
14 Joch 1295 Klafter
-
176, 177, 179, 181, 183
Überreitergmein 102 Joch 1049 Klafter
-
Gesamtsumme
Wald:
340 Joch 179 Klafter
-
Gesamtsumme aller
Pazellen:
1234 Joch 1087 Klafter
Josef Ofner war Geometer. Die
endgültige Grenzbeschreibung wurde am 23. Oktober 1818 durch den
Geometer Anton Reitze verfasst. |
Wichtige Ereignisse in Laab
In einem Testament, das 1564
geschrieben und eröffnet wurde, bekundete Johann Thoman Krottentaler
seinen letzten Willen: Er bat in Laab bestattet und "gelegt zu
werden bei der Kirchen St. Colomann". Er vermachte 16 Pfund,
einen Betrag, den ihn Hans Waldner schuldete, diesem Gotteshaus, falls
begonnen wird, das Gotteshaus zu bauen und ein "Augenschein
bereits vorhanden wäre". Erwähnt ist Pauly Kerwegh, recte
Dornberger und andere Laaber Inwohner. Dieses Testament gibt wohl
Aufschluß über den Zustand der St. Colomann- Kirche 35 Jahre nach
der Zerstörung durch die Türken. Wenn die Schotten 100 Jahre später
die Pfarre "verschenkt haben, war dies unter den Vorsatz
geschehen, daß ein anderer Besitzer die Pfarre aufbauen würde, wozu
die Schotten keine Gelder bereitstellen konnten.
Der Landjägermeister Erasmus von
Schärfenberg ernannte 1570 Benedikt Albauer zu einem Forstknecht in
Laab, der jährlich 60 fl bezog.
An die Wienerwald-Kommision,
gebildet aus dem N.Ö. Kammerrat Simon Agler, Friedrich Ecksrain, Hans
Paumgartner und Hans Christoph Kastner richtete 1580 die Gemeinde Laab
eine Beschwerde:
-
1.) Der jetzige
Waldmeister hatte den Müllern, Bäckern, Fleischhackern und anderen
die Abfuhr verschiedenen Holzes aus dem Wienerwald gestattet, obwohl
dies früher niemals gestattet war. Damit würde er ihnen den
Verdienst entziehen, es gereiche zur Schmälerung des Kammergutes E.
M., sie könnten nun Weib und Kind nicht mehr ernähren.
-
2.) Wenn "sich die
Sommerszeit", kämen fremde, bis 4 Meilen entfernt wohnende
Waldbauern mit ihrem Vieh auf die Weide der Laaber, würden diese
"abätzen", so daß ihr eigenes Vieh nicht mehr erhalten
werde könnte, mit Schmerz und Herzeleid müßten sie zusehen, daß
andere ihre Weide genießen. Diese fremden Waldbauer wären
unersättlich, unterstünden sich auch mit Gewalt beim Binder Holz und
anderen Holz arbeiten zu lassen, sie würden auch die Stecken und
Schindel führen und den Laabern "das Brot vom Maul
abschneiden", da sie auch bisherige Fuhren an sich gebracht
hätten.
-
3.) Seit alters her gehöre
ein Holz, das Reisach der Laaber Gmein, noch unter dem früheren
Waldmeister Niclas Pitti, wäre ihnen aufgetragen worden, vermutlich
nur wegen des Wildbannes, sich dieses Holzes zu enthalten. Der
Förster von Rodaun habe dann Holz geschlagen und der Waldmeister war
der Meinung, dies wären die Laaber gewesen. Jetzt fahre der
Waldmeister selbst vor und lasse Zimmerholz schlagen, ohne Wissen der
Laaber Gmein. Zu seiner Notdurft habe der Förster trotz des Verbotes
zu "Maisen" Holz für verschiedene Zwecke schlagen lassen.
Sie könnten nichts dagegen ausrichten, Waldmeister und Förster
hätten mehr Rechte als die "Gmein" selber.
-
4.) Rämbwiesen, die zum Teil
erkauft, zum Teil selbst gerämbt hätten, sie hätten also
Rämbbriefe oder Kaufbriefe, müßten sie nun nochmals erkaufen. Wenn
sie aber über ihren Besitz vor der Kammer etwas erhalten könnten,
würde sich der Waldmeister zufrieden geben. Es würde sie äußerst
hart treffen, müßten sie das bereits Gekaufte "de Nouvo"
(von Neuem) erkaufen. Dies zu unterlassen war ihre Bitte, damit sie
nicht mit Weib und Kindern ins Verderben getrieben würden. Dieses
Ersuchen um Abhilfe unterfertigte die ganze Gemeinde zu Laab, alle
seßhaft daselbst: Christoph Dinkelreiter als Richter, Paul
Zimmermann, Walthasar Kreuzweck, Sebastian Kren und Hans Stöckl als
Geschworene. Georg Wasmayr, Balthasar Weber, Matthias Marchensteiner,
Philipp Dryxlberger, Matthes Klang, Hans Schwarz, Bastian Harasser,
Simon Aichpüchler, Stefan Protmändl, Erhard Elsmüller, Sigmund
Rainer, Hans Haiden, Georg Weber, Blasius Predigant, Bartholome
Reisinger, Utz Reisinger und Hans Haugräsl.
-
Um 1590 begann die Besiedlung des
Tales der "Reichen" Liesing, die Dorfherrlichkeit hat der
neu entstandene Ort Breitenfurt 1622 erhalten. Die Pfarre Laab wurde
damit bedeutend vergrößert. In die Prozesse des Stiftes St. Dorothea
gegen seine Pächter hat sich 1607 auch Kaiser Rudolf II.
eingeschaltet. Er verbot dem bisherigen Pfleger von Mauer, Mässinger,
nun Bestandsinhaber von Laab, sich aller Gewalttätigkeiten gegenüber
Elisabeth Dieterl, der Tochter des früheren Bestandsinhabers
Dornbergerzu enthalten. Er habe zwar einen Bestandsvertrag erhalten,
doch hätte auch Elisabeth als geborene Dornberger einen Vertrag, der
noch nicht einmal aufgekündigt wäre. Gilg Dieterl war
allerdings 5 Jahre den Bestandszins schuldig geblieben und seiner
Verpflichtung, die zerstörten Gebäude wieder aufzubauen, nicht
nachgekommen, Wegen "Abödung der Grundstücke" war Gilg
Dieterl ohne Augenschein der Vertrag gekündigt worden. Der
Waldmeister Sebastian Sommer von Rottenberg habe aber das Gegenteil
bestätigt. Elisabeth hatte sich Dr. Stettner als Anwalt genommen, der
das Vorgehen Mässingers als Landfriedensbruch bezeichnete. eine
Strafe von 500 Dukaten wäre daher allen Ernstes aufzuerlegen.
-
1626 erhielt Johann Hochenzeller,
Rat und Buchhalter, die Gewähr einer 8 TGW wiese am Vestenberg in
"Praittenfurth" gelegen, mit 6 Steinen ausgemarkt, die
vorher die Töchter des Schristoph Altmann zu Rodaun, Regina, Ursula
und Lucia besessen hatten. Nach dem Tod der Regina und Lucia, war sie
an Ursula gekommen, die Gattin des Hans Pruggner, Müller zu Rodaun
geworden war. Von den ursprünglich 10 TGW hatten sie mit Hans
Pregandt von Breitenfurt die Hälfte eingetauscht, worauf noch 3 TGW
dazugerämbt wurden und der Kaufpreis hiefür in Höhe von 10
Schillinge für jedes Tagwerk erlegt worden war. Diese 8 TGW waren an
Blasi Kickinger, damals Verwalter und Leonhardt Hochleittner,
Förster, frei eigentümlich sistiert und dann um 315 fl an
Hohenzeller verkauft worden, bestätigt von Georg Dornwogen als
Waldmeister und Blasi Kickinger als Waldschaffer. Doch im selben Jahr
hat Lienhart Hochleitber, der Förster zu Laab auch den Freihof
Allerengelmannsteig in Breitenfurt an Hans Hohenzeller, den k.k.
Commisar über den Wienerwald um 1600 fl und 12 Reichstaler verkauft.
Hiezu gehörten 2 1/2 Joch Krautgärten und 34 TGW Wiesen, die in 3
Gewähren begriffen waren. Elisabeth Hochleitner, in Laab seßhaft,
sagte dem Waldmeister Georg von Dornwogen und dem Waldmeister Blasi
Kickinger den Besitz im Grundbuch auf. Krankheitshalber, aber weil sie
weder lesen noch schreiben konnte, unterfertigte für sie Gregor
Protmändl als Richter zu Laab und Thoma Woltäter als
Gerichtsgeschworener.
-
Die sogenannte "Laab Maut"
lag in Rodaun, sie war eine königliche Maut, die 1632 an Ander
Wilhelm von Brandis zu Rodaun um 50 fl jährlich vergeben werden
sollte. Angeblich trug sie aber nur 12 fl. 1629 hatte diese der
jüngstverstorbene Waldmeister Georg von Dornwogen innegehabt. 1633
berichtete der Waldmeister Leonhard Strückl "von Schlißlberg",
Brandis wolle für 60 fl reichen. Als Hochleutner Bestandinhaber
gewesen war, hätte dieser auch Klaubholz und vom Roß Gebühren
eingehoben, obwohl dies Regale des Försters seien. Für Hochleutner
habe 3 Jahre lang Catherina, Witwe des Simon Pinders, die Maut
eingenommen. Am 2. Mai 1633 wurde ein Bestandvertrag mit Brandis
geschlossen. Maut Vectigale sind erhalten geblieben, auch für
Personen, die den Wienerwald verließen, mußte eine Gebühr
entrichtet werden.
-
1632 hat Johann Hochenzeller, Rat
und Buchhalter die Gewähr einer 3 1/2 TGW großen Wiese beim Nußbaum,
an der Hochenzellers andere Wiese rainend, erhalten. Vorher hatte die
Wiese Stephan Mansritter in Praitenfurth und seine Hausfrau Maria
innegehabt. Obwohl sie schon vor diesen gerämbt worden war, hatten
beide keinen Gewährsbrief erhalten. Um 105 fl war sie an Hochenzeller
verkauft worden, bestätigt von Waldmeister L. Struckl und Blasi
Kickinger als Waldschaffer.
-
1669 hat Abele den Zustand des
Thurnhofes beschrieben, wie ihm dieser beim Kaufe übergeben worden
war. "Ein elendes Haus, 2 Stuben, Kuchl -dies soll ein Hof sein-
ohne Dach. Ganz ausbrennt, mit ausgewaschenen Mauern, außenstehenden
Stall, mit Brettern zusammengeschlagenem Stadl, ruinierten Brunnen,
völlig ausgebrennten, in der Mitte ganz voneinander geschnittenen
Turm - ohne Dach". Auf diesem Thurnhof lag aber noch ein Capital
von 4000 fl des Apothekers zur goldenen Krone in Wien zu Lasten des
Stiftes St. Dorothea.
-
Graf Breiner hat 1695 das Schloß
wieder aufgebaut, aber nur eingeschossig und nur den vorderen
(straßenseitigen) Trakt. 1669 hat Abele ein Haus in Laab um 170 fl
und 12 fl Leihkauf vom Richter und den Geschworenen gekauft. Die Witwe
nach Sebastian Peer hatte es ohne Bewilligung dem Richter verkauft. Er
verfügte, daß dieses Haus dem kaiserlichen Hofjäger Ferdinand
Holleth als Quartier diene und gab es aus diesem Grund dem Richter
für 3 Jahre Bestand. Abele richtete in Laab eine Fleischbank auf, die
zu den zünftigen Gewerben in Mödling gehörte.
"Ausmark oder Beschreibung
der Lääber Gmain, das Roisach genannt, so aufs neu renoviert und
besehen den letzten April 1673:
Und fangt sich der erste Marken
oberhalb der Kürch zu Lääb bei einem alten Eichenstock, so von
alters das rechte Mark gewesen ist, aviezo aber ein Stein 1673 1., von
dannen aufwärts dem Wiesen Gehäg nach rechter Hand zu einer alten
und jungen Tanne. Beide mit X und O bezeichnet, von dannen dem
gedachten Gehäg hinauf "nach Sid" zu einer jungen Tannen.
So vor diesem Buch ein alter Mark Tannen gestanden, aber umgehacken
und ganz verfault mit X und O. Mehr dem Gehäg hinab nach, über einen
Waldweg auf das WEISSENEGG, allda ist vor dieser Mark eine
Hainbuchengestanden, welche aber nit mehr allda und steht ein Stein
aviezo 1673 2. Von dannen wieder dem Gehäg nach hinab noch zu einer
alten Weißbuch mit X und O, von dannen dem Wiesengehäg hinab nach,
bis zu dem völlig Wald der EDLER Berg genannt, allwo vor diesem solle
ein alter Mark und Weiß-Eich gestanden sein, aviezo ein Stein 1673 3.
Allda scheidet sich linker Hand der kaiserliche Wald , rechter Hand
aber die Lääber Gmain. Von dannen den Wald hindurch zu einer
Weißeichen, so ein altes Mark mit X und O, von dannen den Wald
hindurch über einen ....graben zu einer Tannen mit X und O bis zu
einem Stein 1673 4. Von dannen gerad hindurch Wald über einen Waldweg
zu einer Tanne mit X und O, dabei Stein 1673 5. Von dannen gerad
und gleich zu einer Tanne mit X und O. Von dannen über ein Bächl und
Waldweg und neben gedachten Weg steht ein Weißeich mit X und O und
dabei ein Stein 1673 6. Von dannen gerad aufwärts zu einer
Weißeichen mit X und O. von dannen zu einer Tanne mit X und O. Von
dannen aufwärts zu einer Tanne mit X und O. Mehr aufwärts zu einem
Fahrweg zu einer Tanne, dabei eine Weißbuche mit X und O und ein
Stein 1673 7. Wiederum Aufwärts zu einer Tanne mit X und O. Mehr
aufwärts zu einer Weißeich mit X und O. Allwo sich der der EDLERS
Berg endet und der Spörberg seinen Anfang nimmt, so auch kaiserliche
Wald ist und von dannen wieder zu einer Weißbuch mit X und O. Von
dannen gerad zu einer Tannen mit X und O. Als dann etwas abwärts zu
einem Atlasbaum mit X und O. Zwischen der Weg, welcher von LÄÄB in
den WOLFSGRÄBEN gehen, allwo vor diesen ein alter Mark oder
Weißeichen gestanden, aviezo aber ganz verwesen, von dannen an bis
ans End der Lääber Gmain. Ein Stein 1673 8 und scheidet sich rechter
Hand der SÖRBERG und die LANG WIESEN, von dannen den Fahrweg nach hin
und auf die KLEIN WIESEN und bis ans Eck einer Wiesen die LANGSEIT
genannt, allwo die Steine 1673 9. Von dannen gerad neben dem Gehäg
und über die Strassen welche von Lääb in die LANGSEIT geht, zu
einer Weißeich, die RAPPOLTERIN genannt mit X und O. Von dannen die
RAPPOLTERIN auf einen Waldweg und an das Weißbuch Gehäg rechter
Hand, welche Wiesen in das kaiserliche Waldamt "dienstbarig
seindt" und nach dem Gehäg den Weg hinauf zu einem Stein 1673
10, so linker Hand des Urban Schadtleithners, kaiserlicher
Waldamtshüttler am ROPPERSBERG Gartenzaun steht. Von dannen den Weg
nach über ein Bächl zu einer Brucken, bei einem Wasser Eck allwo
sich das WAXECK des kaiserlichen Wald linkerhand anfängt mit X und O.
So neben einer Zehreich, welche ein altes Mark ist, steht. Von dannen
zu einer Weißeich mit X und O. Von dannen aufwärts gerad zu einer
Weißbuch mit X und O, von dannen zu einer Tannen mit X und O. Mehr zu
einer Tanne mit X und O, wiederum zu einer Tanne mit X und O. Von
dannen zu einer Wiesen das RUEHLAND genannt, neben den Gehäg allda
sich das WAXECK als kaiserlicher Wald endet, steht der Stein 1673 11.
Von dannen neben den Gehäg hinunter bis zu der Laaber STIERWIESEN, so
die Gmain gehörig und durch die Stierwiese neben dem Gehäg des
RUEHLANDES hinunter bis zu einer Tannen, so ein altes Mark ist.
Dabei ein Hainbuchen mit X und O. Dann hinunter an dem alten Gehäg
bis zu einer Wiesen auch als das RUEHLAND genannt, an dem Gehäg nach,
zu einer Hainbuchen so ein Wieseneck neben dem Fahrtweg, welcher vom
Waxeck aus gedachtem kaiserlichen Wald nach gedachten Laab geht. Dabei
steht ein Stein 1673 12 und von diesem Stein hinauf an der Gmain
einwärts zu, gegen Laab bis auf den ersten Stein und Mark 1: scheidet
allerzeit der vielgedachte GMAINWALD rechterhand die Gehäg der
Wismathen."
Als Abschrift collationiert Wien,
9. Juni 1674, Daniel Wolfstriegel, kaiserlicher Hof Expeditor. Im
Waldbuch des kaiserlichen Waldamtes eingetragen 9. August 1673. Hans
Leopold Constanz von Vestenberg.
In seinem Brief vom November 1673
an Kaiser Leopold hat Abele die Felonie seitens des Stiftes St.
Dorothea erwähnt. Er nannte 10 Untertanen des Stiftes St. Dorothea,
10 der Schotten, 3 des Waldamtes und 2 fremde Besitzer. Die Grund- und
Vogtobrigkeit wäre bisher beim Waldamt gewesen. Gegen den Erlag von
100 fl erhielt er nun die 3 Untertanen des Waldamtes, die
Dorfgerechtigkeit und die Täz. Abele meldete dem Kaiser, daß ihm vom
Obrist Jägermeister Graf von Urschenböck aufgetragen war, eine
Wohnung aufzurichten, wozu 300 Stämme Bauholz erforderlich waren.
Kaiserliche Majestät, seine Gemahlin samt Hofstaat solle wohnen und
logieren können. Von dieser Verpflichtung, fürdie er 20.000 fl
aufgewendet habe, habe er aber vorher nichts gewußt. Aus
Verrechnungen mit dem Waldamt ist zu entnehmen, daß Abele 1677 sowohl
am Schloß in Laab baute, als auch am Freihof Allerengelmannsteig in
Breitenfurt. Unter-Träme und Schnittgesperre wurden vom Vestenberg,
von der Schwarzlacken und vom Lattergraben Holz bezogen.. Für Laab
dürfte das Holz vom Kirchberg und vom Plattenberg geschlagen worden
sein. Der Pfleger Abeles, Johann Schwarzhuber bezahlte im Dezember
hiefür 314 Gulden, 27 Kreuzer und 2 Pfennige, der Waldmeister
Zacharias Adam von Pauersberg quittierte den Betrag.
Kaiser Leopold erließ im Juni
1681 eine Verordnung, daß Laaber Untertanen den Waldamtsuntertanen
gleich zusetzen sind. Noch im März 1683 bewilligte der Kaiser den
Laabern 600 Klafter Brennholz gegen Bezahlung. 1683 wurden die
Bewohner der Pfarre Laab durch die Türken fast ausgerottet. Ein
Großteil der Anwesen wurde durch Feuer zerstört.
1695 richtete der Kaiser an das
Waldamt ein Schreiben, Bau und Kalkholz für die Ausrichtung der
Kirche und des Pfarrhofes, sowie Holz für den Pfarrer in Laab zur
Verfügung zu stellen. Am 7. Juli 1707 erfolgte eine neuerliche
Mahnung bezüglich dieser Anforderung.
Nach Resignation des Ignatz
Schönbucher als Pfarrer von Laab wurde 1700 Thomas Augustinus
Janetius an Ernst Trautson, Graf zu Falkenstein und Ordens Komtur,
für die Pfarre präsentiert. 1713 wütete die Pest auch in Laab
besonders stark. Als Bestattungsort für die Pesttoten wurde der
Kreuzacker vorgesehen. Breitenfurt blieb damals weitgehend verschont.
1729 hat Anton Albert von Schmerling um die Erweiterung der viel zu
kleinen Kirche angesucht. Die Kirche könne nur die Hälfte der "dasigen"
Pfarrkinder fassen, die anderen müßten "unbedeckt" außen
zuhören. Die Erweiterung und ein neuer Dachstuhl wären erforderlich.
Dies bestätigte auch Thomas Augustinus Janetius als Pfarrer der
"aldasigen armen Pfarrkirche zu Laab". Seit 1732 war die
Kapelle im Schloß Breitenfurt geweiht, der Kaplan unterstand aber der
Pfarre Laab. Der Inhaber der Herrschaft Laab, der auch das
Wiesenwirtshaus in Breitenfurt als Freihaus besaß, beschwerte sich,
daß der Erbauer des Breitenfurter Schlosses, Gregor Kirchner seinen
Arbeitern Wein und Getränke ausschenke, ohne dafür eine Genehmigung
zu haben.
1742 verkauften die Verordneten
der Landschaft des Erzherzogtumes Österreich unter der Enns an Jacob
Edler von Schmerling das dritte Drittel der Landsteuer, bezüglich des
zu seiner Herrschaft gehörenden Hauses, das der Abtei Heilig3enkreuz
gehörte. P. Watzl, dem dies dies vo4rher nicht bekannt war, hat
sofort nachgeforscht und mir bestätigt, daß dieses Haus der Pfarre
Sittendorf gehörte und dort im Grundbuch eingetragen wäre. Clara von
Neideck, eine geborene Marschall von Reichenau, habe es entfremdet
gehabt.
Als Pfarrer Joseph Efinger 1744
(???)
starb, empfahl Jacob Schmerling den Sigismund, Cardinal Collonitsch,
Erzbischof von Wien, Joseph Effinger als Pfarrer? Dem Testament des
Gregor Kirchner entsprechend, wurde im Breitenfurter Schloß ein
Armenspital eröffnet, das einen eigenen Friedhof in Breitenfurt
erhielt, der aber nur für die Spitalinsassen, beziehungsweise für
das Personal des Spitals vorgesehen war.
1772 wurde in das Schloß
Winterspach Wasser eingeleitet, das vom alten Pfarrhof mittels
Röhreen in der Erde zugeführt wurde. Nach Resignation Joseph
Efinger als Pfarrer, wurde Joseph Piringer, ein Weltpriester und
früherer Beneficant am Waisenhaus, durch Max Carl Schmerling an
Christoph Cardinal Migazzi, Erzbischof von Wien, 1768 vorgeschlagen.
1771 präsentierte Carl Graf von Colloredo als Ordenskomtur Cardinal
Migazzi Ernst Joseph Puckhl als Pfarrer. Bisher war dieser Benefiziat
in Kalksburg gewesen. Der bisherige Pfarrer Joseph Piringer war in den
Deutschen Orden aufgenommen worden. 1783 wurde Breitenfurt zur
"Lokal Kaplanai" erhoben und damit von der Mutterpfarre Laab
abgetrennt. Alten Berichten entnommen, betrug die Gehzeit von
Höniggraben in die Laaber Kirche 2 1/2 Stunden. Da praktisch den
ganzen Vormittag die Höfe leergestanden hätten, konnte immer
nur ein Teil der Familie den Gottesdienst besuchen. Zur kaiserlichen
Pfarre Breitenfurt, die dem Waldamt Purkersdorf unterstellt wurde,
gehörten folgende Ortschaften: Breitenfurt, Hochroterd, Höniggraben
und Wolfsgraben mit Plattenberg, Langseiten und Brand. Die Pfarre
Wolfsgraben wurde erst 1935 gegründet.
1786 beanspruchte der Deutsche
Orden unter Landkomtur Graf zuHarrach eine Wildschadenvergütung für
seine Herrschaft in Laab. 1789 meldete Harrach, daß seine Ansuchen
seit 16 Monaten unerledigt seien.. für die Nichtdurchführbarkeit der
Fechsung wollte er 409 fl Ersatz haben. Die Domänenverwaltung bot auf
Grund der Steuererträge nur 295 fl. für die Einlöse der nun
innerhalb der Tiergartenmauern liegenden Wiesen bot sie 2865 fl. Es
handelte sich um die große und kleine Dianawiese und um die
Hagerische Wiese. 1790 hatte die k.k. Banco Hof Buchhalterei 584 fl
für die Nichtbenützbarkeit bezahlt, der Rest sollte in Kupferamt
Obligationen abgezahlt werden. Der Land Komptur gab aber nicht nach,
er verlangte 4000 fl für die Grundablöse, Sonnenfels schlug einen
Vergleich mit 3500 fl vor. Der Kaiser entschied aber auf 4000 fl.
Sonnenfels war der Meinung, die Tiergartenmauer hätte erst nach
erfolgten Grundeinlösen errichtet werden sollen.
1788 meldete Alois Graf von
Harrach, Do Landkomtur der Balley Österreich, die alte Kirche samt
Pfarrhof und Schulhaus wäre "cassiert", die neue Kirche
inmitten des Dorfes wäre fertig. Damit war die Kapelle im ehemaligen Schloß Winterspach gemeint. Den Auftrag zur Einweihung ging an Joseph
Winkler, Dechant und Pfarre zu Laa an der Thaya, der am 22. November
1788 auch Joseph Giulani als neuen Pfarrer einführte. Die bestehende
Schloßkapelle war durch Einbeziehung der Räume bis zur Einfahrt
vergrößert worden. Aus der Kirche am Hof, die zuletzt dem 1773
aufgehobenen Jesuiten Orden gehört hatte, konnte eine
Kreuzigungsgruppe erworben werden, die noch heute den Hochaltar ziert.
1789 wurde die alte Colomann Kirche und der Pfarrhof veräußert.
Diese alte Kirche lag in der Nähe des heutigen Klosters in der
Klostergasse. Von dieser 500 Jahre alten Kirche ist nichts erhalten
geblieben - nicht einmal die genaue Lage ist bekannt. Damit blieb auch
die Größe des uralten Jagdhofes der Babenberger, der bis 1529
unmittelbar bei dieser Kapelle gestanden hat, verborgen. Vielleicht
ist er im Babenberger Stammbaum dargestellt, ohne daß dies beweisbar
wäre. Auch die Stadt Mödling wurde in dieser Darstellung erst seht
spät entdeckt.
1796 hat Guilani um eine minder
beschwerliche Pfarre, die auch mehr eintrage, angesucht. Er starb am
19. März 1803, erst 47 Jahre alt, wie Dechant Joseph Riegler
berichtete. Als Aushilfepriester wurde der gehöhrlose P. Cherubin
Gruber eingesetzt. Reichsgraf Karl, Herr von Zinzendorf und Pottendorf,
DO Land Komtur der Balley Österreich richtete an Edmund Maria Bischof
von Teja, Reichsgraf von Sterze, Suffragan und Domprobst von Wien den
Vorschlag, Roman Werner, derzeit Provisor in Spiritualibus zu Laab zu
investieren. Dieser war vorher Cooperator der Pfarre Neulerchenfeld.
Er wurde am 14. Juli installiert, resignierte aber am 26. Oktober
desselben Jahres nach einem Schlaganfall und stellte im Dezember ein
Pensionsansuchen. Zinzendorf präsentierte 1804 Benjamin Preyer, einen
Franziskaner Ordensmann zu Sollenau an Sigismund Anton Graf von
Hohenwart und Gerlachstein, Erzbischof von Wien, Magnat von Ungarn.
1811 erhielt Nikolaus Hammer, ein Weltpriester, der bisher Cooperator
zu Liechtental war über Vorschlag des Karl Graf von Zinzendorf die
Pfarre Laab. 1812 rückte er auf die Ordenspfarre Gumpoldskirchen vor
und Joseph Herborn, Weltpriester und Provisor zu Laab wurde
präsentiert. Joseph Herborn trat in den Deutschen Orden ein. Er
schrieb als erster eine Geschichte von Laab. Ihm folgte Georg Peter
Ruf, bisher Cooperator zu Margareten, 1820 nach Resignation von
Herborn als Pfarrer nach. 1826 erhielt er von Graf Harrach die "Vokation"
für die Pfarre Spannberg, worauf er auf Laab resignierte. Peter Ruf
trat 1826 in den Deutschen Orden ein, Leopold Neder, Cooperator zu den
9 Chören der Engel am Hof wurde 1826 durch Aloys Graf von Harrach zu
Rohrau, Komtur der Balley Österreich, Komptur zu Wien, Neustadt,
Graz, am Lech und zu Linz präsentiert. 1829 erhielt dieser allerdings
die Locatur Wopfing. Eugen Graf von Haugwitz, Feldmarschallleutnant,
Ritter des Maria Theresienordens und Inhaber des Infantrie-Regiments
38 machte als Ordens Komtur 1830 zwei Vorschläge: Leopold Pölt und
Franz Hauke. Im Februar schlug er Pölt allein vor. Leopold Pölt
starb am 8. Juni 11841 und wurde bereits am folgenden Tag durch den
Breitenfurter Pfarrer begraben. Der Verwalter der Kommende Wien, Karl
Weiser, und Dechant Franz Treiber meldeten den Tod des Pfarrers. Im
Oktober benachrichtigte die k.k. N.Ö. Landesregierung, daß das
Consistorium mitgeteilt habe, daß Friedrich Zifka, Cooperator in
Lichtental am 18. Oktober kanonisch investiert worden war. Dem
dortigen Provisor, Spiritual Johann Hoyer wurde das Gehalt aus den
Einkünften der Pfarre Laab sistiert. Dieser war am 19. Juni 1841
durch das k.k. Kreisamt VUWW als Temporal-Administrator für Laab
eingesetzt worden.
1838 erhielt Joseph Schrefel,
wohnhaft in Rodaun 7 eine "Stellfuhr Licenz" von Laab und
Rothenstadl nach Wien und wieder zurück. Die Bewilligung erteilte die
Deutsch-Ordens-Kommende zu Wien. Von April bis letzen Oktober an
Wochentagen von Wien nach Rothenstadl und Laab um 8 h früh, von Laab
und Rothenstadl nach Wien um 7 h abends. An Sonn- und Feiertagen aber
von von Wien nach Laab und Rothenstadl um 6 h früh, von Rothenstadl
und Laab nach Wien um 7 h abends. Die Passagiere waren in Wien am
Stephansplatz beim Schranken vor dem Deutschen Ordenshaus aufzunehmen
und abzusetzen.
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1840 bezeugten der Pfarrer von
Margareten Johann Nußbaumer die Armut des Friedrich Egenhofers zur
Erwirkung des Nachlasses der Steuer. Friedrich Egenhofer war aus der
Herrschaft Petronell gebürtig, verheiratet und war gänzlich verarmt
aus Breitenfurt zum bürgerlichen Seidenschneider Matthias Drexler als
Taglöhner gekommen. Vorstehendes bezeugte auch Johann Guillielmo als
Richter vom Grund Gericht Reinprechtsdorf. Letztlich bestätigte dies
auch die k.k. Polizei Bezirksdirektion Wieden. Man schrieb nicht Armutszeugnis über diese Urkunde, sondern armutshalber.
Hier enden die Aufzeichnungen von Dr.
W. Twerdy "Beiträge zur Geschichte des Wienerwaldes"
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