Auszug aus einem Essay von Ernst
Jantscher: Der Wichtel ist
ein kluger, aberwitziger, zwergenähnlicher Kobold, aber auch ein scheuer
Heinzelmann mit viel Ehrgefühl und großem Gerechtigkeitssinn. Was hingegen
ist der gemeine Gartenzwerg? Als unerwünschter Abkömmling des Wichtels
schleicht er sich heimlich in unsere schönen Gärten und sorgt für ein Klima
der Irritation zwischen Zustimmung und Ablehnung. Wer kann ihn schon mit
Aggression begegnen, setzt er doch so gekonnt jede erlaubte und unerlaubte
Waffe gegen Freund und Feind gleichermaßen ein. |
Sein heuchlerisches Anbiedern durch
treuen Blick und liebevollen Lächeln lässt so manchen Betrachter vermuten,
es handelt sich um einen harmlosen Gesellen. Tatsächlich aber täuscht er in
seiner scheinheiligen Beflissenheit, ausgerüstet mit Scheibtruhe und Spaten
in unverschämter Weise Gartenarbeit vor! Andere schließen sich zu einer
Kapelle zusammen und tun so als würden sie musizieren! Die Wahrheit ist
entmutigend. Der Gartenzwerg macht absolut nichts! Das Unkraut wuchert
weiter, der Rasen sprießt, die Ernte wird nicht eingebracht und musikalisch
bringt er auch nicht viel. |
Ich sage ein klares "Nein" zur
Vergewaltigung heimatlichen Bodens durch deutsche Gartenzwerge chinesischer
Herkunft! Die Etablierung des Wienerwaldwichtels auf meinem Grund uns Boden
ist auch ein stiller Protest, gegen die penetrant anhaltende Unterwanderung
weiter Gebiete des Wienerwaldes, durch den in seiner Hinterlist
unvergleichlichen gemeinen Gartenzwerg. Ich sehe im Wienerwaldwichtel eine
visuelle Satire gegen die Scheinheiligkeit der Gartenzwergkultur
schlechthin! |