Pfarrkirche

Ein kleiner Überblick der Pfarrkirche von Laab. Mit Bildern aus vergangenen Tagen und der Geschichte unserer Wienerwaldgemeinde. Das Logo stellt den irischen Palästina Pilger Koloman dar, welcher im Stift Melk begraben ist. Er wurde als Spion am 17.7.1012 in Stockerau aufgehängt. Der heilige Koloman ist der Kirchenpatron der Laaber Pfarrkirche. Das Kirchweihfest wird am 13. Oktober gefeiert. Das Hintergrundbild zeigt das Gitter vom 21.5.2005

Diese Seite wurde am 27.9.2002 erstellt  Diese Seite wurde am Dienstag, September 20, 2005 bearbeitet

Altar der Pfarrkirche St. Koloman im Jahre 2002

 

Der Altar mit dem  frisch restaurierten Kruzifix und der Beweinungsgruppe am 24.5.2003. In der Kaiserburg von Nürnberg befindet sich ein ähnliche Kreuzfigur. Diese wird nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen (September 2003) den Bildhauer Veit Stoß (1447-1533, Englischer Gruß in der Lorenzkirche von Nürnberg) zugeschrieben.

Der hl. Josef (signiert Euqes de Poetiers, 1740) und der hl. Koloman im Altarraum nach der Restaurierung am 20.12.2003

 

Seit Februar 2004 sind die restaurierten Kreuzwegbilder  wieder in unserer Pfarrkirche zu bewundern. Spender aus der Pfarrgemeinde haben diese Erneuerung der Bilder möglich gemacht. Das rechte Bild zeigt den Altar wie ihn der Ministrant und Fotograf im Jahre 1950 sah. Der hl. Koloman war das Altarbild.

 

Kreuzigungsgruppe mit dem Reformationschristus 

Der überlebensgroße gekreuzigte ist ein Ehrfurcht gebietender Blickfang in dem eher schlichten, geschlossenen Kirchenraum. Obwohl kein Gutachten vorliegt, wurde der Corpus Christi mehrfach als Reformations-Christus bezeichnet und wäre damit etwa zu Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden. Die davor stehenden Figuren der hl. Maria, Maria Magdalena und des hl. Johannes sind künstlerisch lange nicht so wertvoll und entstammen dem Beginn des 18. Jahrhunderts. waren ursprünglich bunt gefasst und sind leider weiß gestrichen worden. Diese Kreuzigungsgruppe entstand von 1715 bis 1774 in der Wiener Jesuitenkirche und wurde sehr verehrt. Nach Auflösung des Jesuitenordens 1774 erwarb der ehemalige Pfarrer von Laab Josef Efinger die Gruppe, schenkte sie der Pfarre, ließ sie am 3. Mai 1774 nach Laab schaffen und am Feste Kreuzerhöhung (14. 9.) 1774 in der damals neu errichteten Kreuzkapelle (genannt die Weissische) aufstellen. 1961 wurde in der Pfarrkirche der neugotische Altaraufsatz entfernt und die Kreuzigungsgruppe über dem Altar aufgerichtet.

Aus der alten Pfarrkirche stammt noch das Altarblatt des hl. Kolomann, welches rechts neben einem Bild des hl. Josef (signiert Euqes de Poetiers, 1740) hängt. Die geschnitzte und bunt gefasste Pieta stammt ebenfalls aus der alten Pfarrkirche; keine überragende Kunstwerke, aber sehr gute Zeugnisse der Volksfrömmigkeit und der Heiligenverehrung des Barock. Zu erwähnen ist noch ein spätbarocker Taufstein auf einer Holzsäule, datiert 1715.

Die Orgel der Kirche wurde als pneumatische Orgel von Josef Kauffmann, Wien, erbaut und am 3. April 1927 geweiht; sie verfügt über 8 klingende Register. 1977 wurde die Orgel renoviert und auf eine rein mechanische Traktur umgebaut.

 

Kleine Chronik der Pfarre Laab im Walde

Herzog Heinrich II (Jasomirgott) aus dem Hause der Babenberger stiftete im Jahre 1158 das Schottenkloster in Wien. Er schenkte demselben neben vielen anderen Besitzungen eine dem heiligen Colomann geweihte Kapelle. Das Schottenstift wollte in der Mitte des 13. JH. für seine innerhalb der Stadtmauern Wiens gelegenen Kirchen auch und für die St. Colomanns-Kapelle zu Laab pfarrliche Rechte erlangen. Der Bischof von Passau verlieh der St. Stephanspfarre dieselben. Dagegen legte das Schottenstift bei der päpstlichen Kurie Berufung ein. Am 28. August 1265 wurden den an den Kapellen des Schottenstiftes zu Wien und Laab wirkenden Priestern alle pfarrlichen Seelsorgerechte mit Ausnahme von Taufen und Begräbnissen zugesprochen. In den folgenden Jahrzehnten erhielten auch die an der St. Colomann-Kirche wirkenden Priester diese Rechte, womit Laab im Walde eigenständige Pfarre wurde. Der Eigenkirchenherr konnte die an sein Gotteshaus tätigen Geistlichen nach seinem Ermessen ein- und absetzen, über ihren Aufgabenbereich und Entlohnung entscheiden.Vor und während der Belagerung Wiens 1529 durch die Türken wurde durch Streitscharen auch das Dorf Laab schwer heimgesucht. Kirche und Pfarrhof brannten ab. Das Schottenstift setzte die St. Colomann-Kirche wieder in Stand, besetzte aber aus finanziellen Gründen die Pfarre nicht wieder, sondern sie wurde vom Pfarrer von Perchtoldsdorf versehen. Das Schottenstift übergab die Pfarrgründe Laab an Christoph Ritter von Abele. Dieser verpflichtete sich für die Erhaltung der Kirche aufzukommen. Im Jahre 1683 wurde Laab erneut durch die Türken geplündert und niedergebrannt. Nachdem Tod des Grafen Christoph von Abele ging die Herrschaft Laab auf seine Frau Maria Klara über, welche die Wiedererrichtung der dortigen Pfarre übernahm. Sie verkaufte die Herrschaft Laab an Seifried Christoph Graf von Breüner. Seine Erben verkauften die Herrschaft Laab an Josef Kropf. 1711 erwarb Albert Anton von Schmerling die Herrschaft. Der neue Besitzer war Landcomptur des deutschen Ritterordens. Somit ging die Pfarre an den Deutschen Orden über, welcher Patron der Kirche wurde.  Diese Kirche war etwa 1/4 Stunde außerhalb des Ortes auf dem so genannten Kirchberg gelegen. Um diese unpraktische Lage zu verbessern, wurde die Schlosskapelle samt einigen anliegenden Zimmern zur Pfarrkirche umgebaut, sowie Teile des Schlosses als Pfarrerwohnung adaptiert. Seit1789 ist daher die Pfarrkirche an der heutigen Stelle, während die alte Kirche entweiht und an private verkauft wurde.

Am 21. Juli 1865 fügte ein Brand der Pfarrkirche und dem Wohnhaus schwere Schäden zu, wurde aber vom Kirchenpatron mit Ausnahme des Turmes in der heutigen Form wiederhergestellt. Der niedrige Turm des Jahres 1865 mit Pyramidendach wurde 1930 erhöht und mit Zwiebeldach in Barockform ausgestattet.

Am 1. Juli 1980 schenkte der Deutsche Orden Pfarrhaus, Wohn- und Wirtschaftsgebäude und den so genannten Pfarrergarten der Pfarrkirche St. Koloman, womit das Patronat des Deutschen Ordens beendet wurde.

In letzter Zeit wurde eine Heizung im Kirchenraum installiert, ein Volksaltar aufgebaut, die elektrischen Installationen  und die Bänke für die Gläubigen erneuert. Die Außenfassade der Kirche wurde erneuert. Der Turm mit Turmuhr wurde 1998 renoviert. Im Jahre 2000 wurde der Kolomanisaal gebaut, die Räumlichkeiten des Pfarrhofes und das Nebengebäude (Wohnhaus) saniert. Der Kolomanisaal wird sehr intensiv von den Einwohnern als Ort der Begegnung für Feste und Veranstaltungen genützt

 

Das Schloss Laab mit Pfarrkirche 

 

Pfarrkirche mit dem Turm aus dem Jahre 1865

 

Pieta aus der alten Pfarrkirche

 

Taufbrunnen aus dem Jahre 1735

 

Innenraum der Kirche 1930

 

Madonna koloriert aus der kunsthandwerklichen Werkstätte Gottlieb Mairhofer in Italien I-39030 Luttach/Ahrntal in Südtirol. (Internationale Durchwahl 0039 0474 671360) Dem Stifter Rudolf Aschauer herzlichen Dank für die Bekanntgabe dieser Tiroler Holzschnitzerei. Das Bild der beiden jungen Künstler will ich gerne an dieser Stelle einfügen. Wenn sie Interesse an den Arbeiten dieser Werkstätte haben schauen sie einfach vorbei, die Künstler freuen sich auf ihren Besuch.

 

Das versiegelte Buch 

Und ich sah auf der rechten Seite dessen, der auf dem Throne sitzt, ein Buch, auf der Vorder- und Rückseite beschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt. Und ich sah einen starken Engel, der mit mächtiger Stimme verkündete: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu lösen? Und niemand im Himmel noch auf der Erde noch unter der Erde konnte das Buch öffnen, noch es einsehen. Und ich weinte sehr, weil niemand würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen, noch es einzusehen. Und einer von den Ältesten sagt mir: Weine nicht, stehe, der Löwe aus dem Stamme Juda, die Wurzel Davids, hat gesiegt, zu öffnen das Buch und seine sieben Siegel. 

Die Offenbarung des heiligen Johannes 5. Kapitel 

Unsere Altvorderen haben auf dieses Buch das Auferstehungslamm gesetzt, damit wir Hoffnung und Zuversicht für unser Leben bekommen.

 

 

Turmrenovierung 1998

 

Pfarrhof alt 1999

 

Kolomanisaal 2000

 

Die Pfarrkirche 2001

 

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