Josephus Efinger aus dem Zisterzienser Reichsabtei Rottenmünster bei Rottweil am Neckar, (heute in Baden Würthemberg) war 1744 bis 1768 Pfarrer von Laab. Er hat im Jahre 1763 begonnen, die Geschichte von Laab auf zu schreiben. Ausschnitte aus diesen Aufzeichnungen und eine Übertragung in eine für mich leserliche Schrift durch DDr. Eleonore Senner aus Breitenfurt will ich hier vorstellen. Eine digitale Abschrift dieses Werkes würde bestimmt viele Laaber interessieren. Gibt es eine? Es wurde mir der Name des Breitenfurter Kulturgemeinderates Schmidt genannt, kann er weiter helfen? Pfarrer Dr. Gerhard Gansterer hat mir den Einblick in das fast 250 Jahre alte Buch gestattet und ermöglicht. Diese Seite wurde am 4.11.2004 erstellt und am 03.08.2015 bearbeitet |
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So sieht die im Jahre 1763 entstandene Chronik aus. Was ich in der kurzen Zeit, bei Betrachtung des Werkes entnehmen konnte, war, dass viele Edikte, Erlässe, Hirtenbriefe und Dekrete aus der Zeit der Kaiserin Maria Theresia und des Zaren Peters den Dritten, er wurde 1762 ermordet, für den Chronisten wichtig waren. Und wie würde heute der Chronist die Wiederwahl des amerikanischen Präsidenten George W. Bush kommentieren? Vermutlich hätte er die Titelseite der heutigen Kronenzeitung eingefügt. Der Unabhängigkeitskrieg der Amerikaner fand erst im Jahre 1775 statt und war damals sicher kein Thema für die Laaber. Oder doch?
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Die handschriftlichen Eintragungen und Beifügungen des Pfarrers Efinger im Original. Titelseite und Beschreibung der Ereignisse in deutlicher Handschrift. Wenn man bedenkt dass der Chronist wahrscheinlich bei Kerzenlicht diese Aufzeichnungen gemacht hat, ist diese Leistung bewundernswert. Vor allem der Gedanke, die Ereignisse in unserer Pfarrgemeinde festzuhalten, ist schon hervor zu heben. Der Stil, die Ereignisse zu beschreiben, ist für die heutige Zeit gewöhnungsbedürftig. Im Jahr 1762 wurde Peter III ermordet. Die "Feyerlichen Danck-Rede des Hochwürdigsten Ertz- Bischoffes von der Abthronung Peters des Dritten, Zar von Russland" findet man in der Laaber Chronik. Ob es Verständigungsschwierigkeiten des schwäbischen Pfarrers mit den Laabern gab, konnte ich nicht heraus bringen.
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Und so sieht die das Buch von Eleonore Senner mit der Übertragung vom Jahre 2003 aus. Daraus geht eindeutig hervor, dass Laab auf eine 850 jährige Geschichte zurück blicken kann.
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Meine Gedanken zu einer Chronik von Laab: Einen kleinen Beitrag zur Chronik habe ich mit meinen Bildern von den Bewohnern von Laab vermutlich in den letzten 5 Jahren schon geleistet. Der Titel Chronist von Laab, den mir viele Laaber schon verliehen haben, ehrt mich zwar, aber ich finde "Bildermacher von Laab" ist mir lieber. Da ich gefragt wurde, was ich in einer Chronik von Laab berücksichtigen und aufzeichnen würde, spontan konnte ich dazu gar nichts sagen. Nach einigem Nachdenken wurde mir bewusst, was da auf mich zukäme. Soll ich die Menschen beschreiben die hier wohnen? Da wäre eine Version für die Lebenden und eine Version für die Nachwelt angebracht. Will doch jeder Mensch so dargestellt werden wie er sich selbst sieht. Natürlich sehen dies viele Menschen anders. In letzter Zeit wurde ich oft von Laaber angesprochen die mir ihre Meinung und Probleme mitteilten. Ich hatte den Eindruck, das es einfach das Bedürfnis war, zu reden und einen Gesprächspartner zu finden der "zuhört". Die Sätze, die mit einem "Du musst, da muss man, nimm doch endlich zur Kenntnis, das kann ich nicht verstehen" beginnen, sind nicht gut für den Verlauf eines Gespräches. Sind wir doch ehrlich, wie oft verwenden wir diese Worte in unseren Gesprächen? Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, was sie damit sagen. Wir wollen doch respektiert werden. Toleranz und Achtung zu der Arbeit eines anderen wäre doch da das Mindeste was man erwartet. Von Würdigung und Lob will ich gar nicht reden. Ein andere Möglichkeit eine Chronik von Laab aufzubauen wäre, die Landschaft und bauliche Veränderungen im Dorf zu dokumentieren. Auch nicht ganz ungefährlich, da sofort die Umweltschützer und andere dazu eine Meinung abgeben. Bleibt noch die Veränderungen im Dorf der letzen 60 Jahre zu beschreiben. Hier könnte ich meine Lebenserinnerungen und Beobachtungen festhalten. Da dies aber ein langsam fortschreitender Prozess ist, kann man da nicht die Tagesereignisse einbauen und verwenden. Auch hier gilt wieder der Standpunkt des Betrachters. Jeder Laaber sieht die Veränderungen im Dorf von einer Bauern- und Taglöhnergemeinde anders. Veränderungen werden oft langsam wirksam. Im Jahre 1911 war der Fotograf beim "Umgang" sehr gefragt. Da konnte man sehen, wie sehr die Einwohner darauf bedacht waren, ins Bild zu kommen. Heute stehen die Festgäste weit entfernt vom Geschehen und wollen nicht ins Bild. Nein, ich bin nicht so wichtig, nein, ich habe damit nichts zu tun, so die Aussagen der Bevölkerung um nicht im Foto zu sein. Die Spendenfreudigkeit der Laaber bei Erhaltung und Restaurierung von Einrichtungen der Pfarrkirche macht aber dieses Verhalten tausendmal gut. Der Webmaster ist fest davon überzeugt, dass sicher ein Weg gefunden wird, eine ausgewogene Chronik die dem Wohle der Pfarrgemeinde dient, aufzuzeichnen. Sind die Aufzeichnungen von Ereignissen der Gegenwart einsehbar? Wenn ja, sind sie in digitaler Form vorhanden? Die Verwendung einer Suchmaschine und ein paar technische Hilfsmittel würden einen schnellen Zugriff zu den vorhandenen Daten ermöglichen. Ich würde mich gerne für diese Arbeit zur Verfügung stellen. Franz P. 5.11.2004
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